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Neue Studie macht Hoffnung: Kann Aspirin die Corona-Sterblichkeit senken?

Baltimore –

Aspirin ist vor allem als Kopfschmerzmittel bekannt, das schnell das Pochen und Hämmern im Kopf lindert. Doch das Schmerzmittel könnte nun in der Corona-Pandemie eine bahnbrechende Rolle einnehmen, denn US-Forscher haben in einer neuen Studie Erstaunliches zu einem möglichen Zusammenhang von der chronischen Einnahme von Aspirin und der Corona-Sterblichkeitsrate herausgefunden.

Ein Ärzte-Team der University of Maryland School of Medicine in Balti­more hat für die Studie, die auf der amerikanischen Fachseite „Anesthesia & Analgesia“ veröffentlicht wurde, über 400 Probanden im Alter von durchschnittlich 55 Jahren untersucht. 

US-Studie: Probanden nahmen täglich Aspirin

Bei den Probanden handelte es sich um Patienten, die zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen täglich niedrig dosierte den Wirkstoff Acetylsalicylsäure, besser bekannt als Aspirin bekannt, einnahmen. Das erstaunliche Ergebnis: Die Patienten hatten ein geringeres Risiko für Komplikationen und Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. 

So fanden die Forscher heraus, dass die Einnahme von Aspirin das Risiko, an ein Beatmungsgerät angeschlossen zu werden, um 44 Prozent verringert. Auch das Risiko, auf eine Intensivstation eingewiesen zu werden, wurde um 43 Prozent kleiner. Im Vergleich zu denjenigen, die kein Aspirin einnahmen, verringerte sich auch das Risiko, im Krankenhaus zu sterben.

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Kurzum: Die Studie zeigt, dass Aspirin bei Covid-Patienten, die im Krankenhaus behandelt wurden, für einen weniger schlimmen Verlauf sorgte. Jedoch sagte Studienleiter Dr. Jonathan Chow auch in einer Stellungnahme, dass der „Befund durch eine randomisierte klinische Studie bestätigt werden muss.“

Aspirin vielleicht erstes rezeptfreies Medikament, das Covid-Sterblichkeit reduziert

Aber er zeigte sich vorsichtig optimistisch und erklärte weiter: „Sollte sich unser Befund bestätigen, wäre Aspirin damit das erste weithin verfügbare, rezeptfreie Medikament, das die Sterblichkeit von Covid-19-Patienten reduziert.“

Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach wurde auf die Studie aufmerksam und schrieb auf Twitter:

„Eine sehr interessante Studie aus den USA weist darauf hin, dass chronische Aspirin Einnahme das Risiko von Tod und Beatmung bei Covid deutlich senken könnte. Die Ergebnisse sind so klar, dass sogar eine randomisierte Studie zur Bestätigung sinnvoll wäre“. (alp)

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