Das Skelett von einem jungen Allosaurier steht im Dinosaurier Museum Altmühltal.
  • Das Skelett von einem jungen Allosaurier steht im Dinosaurier Museum Altmühltal.
  • Foto: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

Neue Funde in Bayern: So starben die Dinosaurier wirklich aus

Geologische Funde im Lattengebirge bei Bad Reichenhall erzählen vom weltweiten Aussterben der Dinosaurier. Gleich zwei einschneidende Ereignisse ereilten die Dinos vor 66 Millionen Jahren, wie Funde an einer abgelegenen Stelle dort nahelegen.

An einem schwer zugänglichen Ort im Berchtesgadener Land sind Forscher Hintergründen für das Aussterben der Dinosaurier und anderer Tierarten weiter auf die Spur gekommen. Ein gewaltiger Asteroideneinschlag sowie heftige Vulkanausbrüche hatten vor rund 66 Millionen Jahren zum Auslöschen von 75 Prozent des Lebens auf der Erde und damit auch der Dinosaurier geführt. Staub und Asche verdunkelten die Sonne, monatelang herrschte Nacht auf dem Planeten, eine jahrelange Kaltzeit folgte.

Fund könnte ein wichtiges Kapitel in den Geschichtsbüchern schreiben

In einer fast senkrechten Steilwand im Wasserfallgraben des Lattengebirges entdeckten die Geologen des Landesamts für Umwelt (LfU) in 1240 Metern Höhe nun versteinerte Spuren der Katastrophen: eine winzige weiß-beige Ablagerungsschicht mit Asteroidenstaub und darüber dünne Lagen mit vulkanischem Staub. Der Fund könne ein wichtiges Kapitel in den Geschichtsbüchern schreiben, sagte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). „Im Alpenraum wird die Geschichte der Dinos und unserer Erde um eine spannende Facette reicher.“

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Denn die versteinerten Spuren lassen auf einen dramatischen Zusammenhang schließen, wie Roland Eichhorn, Leiter des Geologischen Dienstes im LfU sagt. Der Asteroideneinschlag im heutigen Mexiko könnte so stark gewesen sein, dass nicht nur Staub kilometerhoch in die Atmosphäre wirbelte, sondern Druckwellen quer durch den Erdball liefen – und den Vulkanismus genau auf der anderen Seite des Erdballs im heutigen Indien befeuerten.

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Diese Hypothese werde nun gestützt, weil der Asteroidenstaub mit Spuren des Weltall-Edelmetalls Iridium unter der Schicht von Vulkanstaub mit Quecksilber und Tellur lag, sagte Eichhorn. Dank neuer Untersuchungsmethoden ließen sich detaillierte Aussagen zur Abfolge der Ereignisse treffen. Es sei der erste Fund beider Schichten übereinander in Deutschland.

Bereits 2015 begannen Wissenschaftler des LfU, an der Stelle im Lattengebirge nach dieser Gesteinsformation zu suchen. Zu Beginn der 1960er Jahre war dort anhand von Mikrofossilien eine durchgehende Gesteinsabfolge für die Zeit des Asteroideneinschlags vor 66 Millionen Jahren nachgewiesen worden. Zudem entdeckte man in den Kalk- und Mergelsteinen eine auffällig weiß-beige Schicht, die den Beginn des Massensterbens markierte. (mik/dpa)

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