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  • Illustration der Raumsonde Mars 2020, die den Rover transportiert, bei der Annäherung an den Mars.
  • Foto: dpa/AP

NASA-Projekt: Neuer Rover auf Mars: Darum war die Landung so schwer

Mars –

Hier ist Name Programm: Sechs Monate lang war der neue US-Rover „Perseverance“ („Beharrlichkeit“) durchs Weltall unterwegs, am Donnerstagabend kam er endlich auf dem Mars an. 2,4 Milliarden Euro hat das Projekt die NASA gekostet. Aber was war eigentlich so schwierig bei der Landung und was soll der neue Rover auf dem roten Planeten alles erforschen? Die MOPO beantwortet die wichtigsten Fragen.

Warum ist das Landen auf dem Mars so schwer?

Der Mars hat nur einen geringen atmosphärischen Druck, deshalb muss der Rover von rund 20.000 Stundenkilometern beim Eintritt in die Atmosphäre stark abgebremst werden – sonst zerschellt er. Zudem ist das Terrain des „Jezero-Kraters“ als Landeplatz mit vielen Klippen, Kratern und Felsbrocken extrem anspruchsvoll. Das größte Problem dabei: Die NASA-Forscher können nicht eingreifen, denn der rote Planet ist so weit entfernt, dass die Daten erst mit elf Minuten Verzögerung auf der Erde ankommen. Die Landung muss also von der Technik autonom gemacht werden.

Geplanter Ablauf für die Mars-Landung

Das ist der geplante Ablauf für die Landung auf dem Mars.

Foto:

dpa

Was ist das Ziel der Mission?

Das Hauptziel des Roboterautos mit der Größe eines Kleinwagens ist es, auf dem Mars nach früherem Leben zu suchen. Zusätzlich soll es Informationen zu Geologie und Klima sammeln und Proben nehmen.

Gab es einst Leben auf dem Mars?

Das scheint zumindest möglich, denn die wichtigsten Voraussetzungen waren gegeben. Vor rund drei Milliarden Jahren waren sich Erde, Mars und Venus viel ähnlicher als heute, erklärte der Generaldirektor der ESA, Jan Wörner, in der ARD. Damals hatte der Mars eine dichtere Atmosphäre, es gab flüssiges Wasser und mikrobiologisches Leben könnte möglich gewesen sein.

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Warum landete der Rover im „Jezero-Krater“?

Der „Jezero-Krater“ ist als Untersuchungsgebiet besonders vielversprechend, weil es hier vor über dreieinhalb Milliarden Jahren einen See und ein Flussdelta gab. Wasser spülte unter anderem Tonmaterialien aus der Gegend an – nun hoffen NASA-Wissenschaftler hier Spuren von Mikroorganismen zu finden.

Eine Illustration des neuen US-Rovers

Eine Illustration des neuen US-Rovers bei der Landung.

Foto:

dpa/NASA

Was kann der „Perseverance“ besser als seine Vorgänger?

Der neue US-Rover ist mit 23 Kameras, Mikrophonen, einem Laser und wissenschaftlichen Instrumenten ausgestattet, mit denen Gesteinstypen und organische Verbindungen identifiziert werden können. Sogar einen High-Tech-Mini-Hubschrauber hat er an Bord. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger kann das neue Marsmobil außerdem Gesteinsproben nehmen und aufbewahren – sie sollen künftig auf die Erde gebracht werden.

Und wer soll die Proben abholen?

Um die Proben zurück zur Erde zu bringen, planen die ESA und NASA für Anfang der 2030er Jahre eine spektakuläre Rückholaktion mit einer Art Staffel-Übergabe mitten im Weltraum: Mit einer Rakete soll die Kapsel mit den Proben in die Umlaufbahn des Mars gebracht werden – und dort auf ein Raumschiff der ESA treffen. Das Schiff „Earth Return Orbiter“ soll die Kapsel mit einem Korb einfangen und zur Erde bringen.

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Wer fliegt sonst noch zum Mars?

Seit Mitte Februar sind die ebenfalls im Sommer 2020 gestarteten Sonden „Hope“ von den Vereinigten Arabischen Emiraten und „Tianwen-1“ aus China in der Umlaufbahn des Mars unterwegs – „Tianwen-1“ soll im Frühjahr auf dem Mars landen. Im nächsten Jahr soll außerdem ein Marsroboter der ESA starten. Dieses Marsmobil soll bis zu zwei Meter tief in den Marsboden reinbohren können.

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