Shanghai
  • Helfer:innen in Schutzkleidung auf Shanghais Straßen.
  • Foto: ddp/Dave Tacon/Polaris

Nahrungsmittel knapp, Suizide: Shanghai versinkt im Lockdown-Chaos

Seit mehr als vier Wochen sind viele Teile der Millionenmetropole Shanghai im Lockdown – und der nimmt immer mehr dystopische Züge an. Berichte von Nahrungsmittelknappheit und Suiziden von verzweifelten Isolierten häufen sich. Und allen strikten Maßnahmen zum Trotz: Die ostchinesische Hafenmetropole steht weiter im Zentrum des größten Corona-Ausbruchs in China seit Pandemie-Beginn.

Während hierzulande alle Zeichen auf Lockerungen stehen, ist man davon in China weit entfernt. Neben Shanghai steht auch die Hauptstadt Peking mit ihren fast 22 Millionen Einwohner:innen kurz vorm Lockdown.

Die Zustände im über 1000 Kilometer entfernten Shanghai sind währenddessen weiter katastrophal. So soll eine dramatische Nahrungsmittelknappheit herrschen, Supermärkte nach Hamsterkäufen wie leergefegt sein, Bewohner:innen verzweifelt aus ihren Wohnungen nach Essen rufen – und mehrere Menschen in ihrer wochenlangen Lockdown-Isolation sogar schon Suizid begangen haben.

Lockdown-Chaos in Shanghai

Gegenüber „tagesschau.de“ berichtete eine Familie, dass Lebensmittel, die von der Regierung kommen, teilweise bereits verrottet gewesen seien. Viele Menschen versuchen derzeit, überteuerte Lebensmittel online zu bestellen. Aber: Die Lieferbedingungen für Lieferanten seien auf den streng abgeriegelten Straßen schwer.

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Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht – im Gegenteil: So soll die Behörde in den vergangenen Tagen hohe Zäune, Gitter und elektronische Türalarme angebracht haben, um zu verhindern, dass Infizierte nach draußen gehen. Bis auf Helfer in weißen Schutzanzügen und Polizist:innen sind die Straßen weitgehend wie leergefegt.

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China verfolgt eine Null-Covid-Strategie, die mit der Ankunft der sich schnell verbreitenden Omikron-Variante auf die Probe gestellt wird. Shanghai meldete mit 51 Toten am Sonntag im Zusammenhang mit Covid-19 die höchste Zahl seit Ausbruch. Bis dahin waren schon 87 Tote berichtet worden. Nach Angaben der Gesundheitskommission wurde der Großteil der landesweit 23.000 neuen Infektionen am Sonntag in Shanghai entdeckt – die meisten asymptomatisch. (alp)

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