Ein durch einen Erdrutsch aufgestauter See in der taiwanischen Gemeinde Guangfu hat katastrophale Überschwemmungen ausgelöst.

Ein durch einen Erdrutsch aufgestauter See in der taiwanischen Gemeinde Guangfu hat katastrophale Überschwemmungen ausgelöst. Foto: Cheng-Chia Huang/ZUMA Press Wire/dpa

Nach Super-Taifun „Ragasa“: Neuer Sturm im Anmarsch

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Tagelang hat Super-Taifun „Ragasa“ im Osten und Südosten Asiens gewütet. Die Schäden sind enorm – und nun steht schon der nächste Sturm vor der Tür: „Bualoi“. Was ist von diesem Tropensturm zu erwarten?

Nach dem verheerenden Super-Taifun „Ragasa“ zieht bereits der nächste Sturm über Südostasien. Der Tropensturm „Bualoi“, der derzeit noch als solcher eingestuft wird, könnte laut den Prognosen der philippinischen Wetterbehörde Pagasa am Freitag auf der Insel Luzon in der Region Bicol auf Land treffen. Bicol im Süden von Luzon wird also erneut von einem schweren Sturm heimgesucht. In vielen Teilen des Inselstaates müssen die Bewohner mit heftigen Regenfällen, starken Winden und Sturmfluten rechnen.

Die Behörden haben bereits Vorsichtsmaßnahmen ergriffen: Evakuierungen wurden angeordnet, Schulen bleiben geschlossen und der Schiffsverkehr wurde eingestellt. „Bualoi“, auf den Philippinen auch „Opong“ genannt, zieht mit Windböen von bis zu 135 Stundenkilometern durch die Region.

„Ragasa“ zieht weiter, „Bualoi“ könnte nach Vietnam kommen

Besonders gefährlich wird die Lage durch den Vulkan Mayon, der in Bicol liegt und als einer der aktivsten Vulkane der Philippinen gilt. Das philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie (Phivolcs) warnte vor möglichen Laharen – gefährlichen, fließenden Schlammströmen, die durch den starken Regen am Vulkanhang ausgelöst werden können.

Wellen überfluten das Gebiet von Heng Fa Chuen in Hongkong, als Taifun „Ragasa“ vorbeizieht. Vernon Yuen/Nexpher via ZUMA Press Wire/dpa
Wellen überfluten das Gebiet von Heng Fa Chuen in Hongkong, als Taifun „Ragasa“ vorbeizieht.
Wellen überfluten das Gebiet von Heng Fa Chuen in Hongkong, als Taifun „Ragasa“ vorbeizieht.

Der Taifun „Ragasa“ ist mittlerweile in abgeschwächter Form unterwegs nach Vietnam, wo er voraussichtlich am Mittag (Ortszeit) in der Region Mong Cai im Nordosten des Landes auf Land trifft. Auch dort sind starke Regenfälle und Erdrutsche zu erwarten. Zahlreiche Flüge wurden bereits gestrichen oder verschoben. Es wird befürchtet, dass sich Tropensturm „Bualoi“ weiter verstärken und auch in Richtung Vietnam ziehen könnte.

„Ragasa“ – der stärkste Sturm der Saison

„Ragasa“ ist bereits der 18. Taifun in dieser Saison und der bisher schwerste. Er erreichte die Kategorie Super-Taifun, was bedeutet, dass der Mittelwind mindestens 240 km/h betrug. Auf den Philippinen und in Taiwan forderte „Ragasa“ mehr als 20 Menschenleben. In Taiwan ist die Zahl der Opfer mittlerweile auf mindestens 15 gestiegen.

In Südchina und Hongkong hat „Ragasa“ starke Regenfälle, Orkanwinde und Überschwemmungen gebracht, doch jetzt kehrt langsam der Alltag zurück. In der Küstenprovinz Guangdong, die besonders betroffen war, hoben die Behörden Einschränkungen für Baustellenarbeiten und den öffentlichen Nahverkehr auf. Auch der Schulunterricht läuft wieder.

In Taiwan geht die Suche nach Vermissten weiter

Am Hongkonger Flughafen, einem wichtigen internationalen Drehkreuz, starten nun wieder Passagiermaschinen. Nur noch vereinzelt wurden Flüge gestrichen.

In Taiwan hat sich die Zahl der Todesopfer nach „Ragasa“ von zunächst 17 auf 14 korrigiert – da einige Fälle doppelt gezählt worden waren. Doch mittlerweile stieg die Opferzahl auf mindestens 15. Besonders dramatisch war der Überlauf eines Staudamms im Landkreis Hualien, der zu verheerenden Überschwemmungen führte. Ganze Ortschaften wurden zerstört, und eine Brücke wurde weggeschwemmt.

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Die Wasser- und Schlammmassen führten dazu, dass mehrere Millionen Tonnen Wasser abflossen. Die Suche nach Überlebenden und Opfern geht weiter, rund 30 Menschen gelten noch als vermisst. Mehr als 50 wurden verletzt. Das Militär und der Katastrophenschutz sind im Einsatz, um Straßen freizumachen und die betroffenen Gebiete mit Hilfsgütern zu versorgen. In etwa 3000 Haushalten gab es zeitweise keinen Wasserzugang, und die Telekommunikation bleibt weiterhin eingeschränkt. (dpa/mp)

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