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  • Foto: Guido Kirchner/dpa

Nach Missbrauch an Kindern: Polizei reißt Gartenlaube ab

Münster –

Selbst die erfahrenen Ermittler waren schockiert über den „abscheulichen Dreck“: Nach dem Missbrauch von Kindern in Münster nimmt die Polizei jetzt die Gartenlaube komplett auseinander – den Ort, an dem die kleinen Jungen so unfassbares Leid ertragen mussten.

Die Laube in der Kleingartenanlage „Am Bergbusch“ gehört Kita-Erzieherin Carina V. (45). Die Frau, die mittlerweile in Untersuchungshaft sitzt, soll gewusst haben, welch schreckliche Verbrechen ihr Sohn Adrian V. (27) dort begangen hat. Trotzdem soll sie ihm das Gartenhaus immer wieder überlassen haben. Polizei und Technisches Hilfswerk rückten Sonnabend an, um die Laube abzureißen.

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Der Ort, an dem die Jungen missbraucht wurden: Polizei und THW sind angerückt, um die Laube in Münster abzureißen.

Foto:

Guido Kirchner/dpa

„Wir werden hier jeden Stein und jedes Brett umdrehen, damit wir wirklich nichts übersehen“, sagte Ermittlungsleiter Joachim Poll. Bei dem Abbruch werde kein schweres Gerät eingesetzt, erläuterte eine Polizeisprecherin. „Das wird von Hand gemacht, damit im Fall der Fälle nichts zerstört wird.“

Polizeihund erschnüffelt Beweise

Die Mitarbeiter des THW gruben zunächst die Erde aus einem Gartenbeet ab und füllten sie in Säcke. Anschließend begannen sie mit dem Abbau einer kleinen Holzhütte, ehe die Laube vom Dach abwärts demontiert werden sollte, wie die Polizeisprecherin sagte.

Freitag hatten bereits zwei Spürhunde das Grundstück durchsucht, dabei jedoch nichts gefunden. In der Wohnung von Carina V. fand Polizeihund „Theo“ allerdings ein verstecktes Tablet unter einem Schrank und einen USB-Stick. Die Datenträger werden nun ausgewertet.

Der Fall des schweren sexuellen Missbrauchs mehrerer Kinder in Münster war vor einer Woche bekannt geworden – die Laube steht als einer von zwei Tatorten fest. Der Hauptverdächtige Adrian V. ist bereits zwei Mal wegen des Besitzes von Kinderpornografie vorbestraft. Insgesamt wurden bislang elf mutmaßliche Täter festgenommen, von denen sieben in Untersuchungshaft sitzen. Sie kommen aus Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Niedersachsen und Hessen.

(wb)

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