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  • Ein Boot der Polizei von Miami-Dade County patrouilliert vor dem Wohnkomplex „Champlain Towers South Condo“, wo die Such- und Rettungsmaßnahmen mehr als eine Woche nach dem teilweisen Einsturz des Gebäudes fortgesetzt werden
  • Foto: picture alliance/dpa/AP | Mark Humphrey

Nach Hochhaus-Einsturz in Miami: Komplett-Abriss geplant – Opferzahl steigt

Mehr als eine Woche nach dem Teileinsturz eines Wohnkomplexes im Ort Surfside bei Miami sind weitere Leichen in den Trümmern entdeckt worden. Einsatzkräfte hätten die beiden Toten am Freitag gefunden, sagte die Bürgermeisterin am Abend. Damit steigt die offizielle Zahl der Todesopfer auf 22.

Als vermisst galten noch 126 Menschen, wobei unklar ist, wie viele von ihnen sich zum Unglückszeitpunkt tatsächlich in dem zwölfstöckigen Gebäude in Florida aufhielten. Bereits am Donnerstag wurden zwei weitere Leichen entdeckt, darunter die der siebenjährigen Tochter eines Feuerwehrmanns.

Surfside bei Miami: Noch stehender Gebäudeteil ist nicht sicher

Der noch stehende Gebäudeteil soll im weiteren Verlauf der Arbeiten abgerissen werden, wie Levine Cava ankündigte. Sie habe eine entsprechende Anordnung unterzeichnet. Damit steht fest, dass alle Bewohnerinnen und Bewohner ihre Wohnungen verlieren werden. Das Gebäude stelle eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit und Sicherheit dar, erklärte Levine Cava die Entscheidung. „Wir wissen, dass das Gebäude nicht stabil ist und abgerissen werden muss.“

Mit großer Sorge beobachten die Behörden in Miami zudem die Entwicklung von Hurrikan Elsa, dessen Ausläufer in den kommenden Tagen auf Floridas Küste treffen könnten. „Es ist aber zu früh, um zu wissen, ob wir in Gefahr sind“, sagte Bürgermeisterin Levine Cava.

Sturm bedroht Miamis Küste – und den noch stehenden Gebäudeteil

Fachleute fürchten, dass der Wind die verbliebene Gebäuderuine zum Einsturz bringen könnte. Die Bürgermeisterin betonte aber, dass ein Abriss vor dem Sturm unmöglich sei. Höchste Priorität habe weiterhin die Suche nach Verschütteten. In den vergangenen Tagen waren mehrere Hundert Retter rund um die Uhr im Einsatz – mit Spürhunden, Spezialkameras, Horchinstrumenten und schwerem Gerät. „Das ist so unerträglich für alle“, sagte Levine Cava über die Ungewissheit und das Leid der Angehörigen.

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Das Gebäude mit rund 130 Wohneinheiten war in der Nacht zum 24. Juni aus noch ungeklärten Gründen teilweise eingestürzt. Die Menschen wurden im Schlaf von dem Unglück überrascht. Am Donnerstag besuchten US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill den Unglücksort. Er versprach eine gründliche Untersuchung des Vorfalls. Noch ist die genaue Unglücksursache unbekannt. Ein Gutachten hatte aber bereits 2018 „große strukturelle Schäden“ an dem Gebäude darunter größere strukturelle Mängel am Beton des Gebäudes. (afp/dpa)

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