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Ein Feuerwehrmann sucht zwischen den Trümmern eines von einem Erdbeben zerstörten Hauses nach Überlebenden.
  • Ein Feuerwehrmann sucht zwischen den Trümmern eines vom Erdbeben zerstörten Hauses nach Überlebenden.
  • Foto: picture alliance/dpa/AP | Joseph Odelyn

Nach Erdbeben auf Haiti: Droht nun die nächste Katastrophe?

Mindestens 1297 Tote, Tausende Verletzte und völlig überfüllte Krankenhäuser: Die Rettungskräfte kämpfen auf Haiti unter katastrophalen Bedingungen um Leben oder Tod. Nun droht das tropische Tief „Grace“, die Rettungsarbeiten mit heftigen Regenfällen zu erschweren.

Das Erdbeben traf den Karibikstaat am Samstag und noch immer steigt die Zahl der Todesopfer. Der Zivilschutz meldete zuletzt Sonntagabend (Ortszeit) via Twitter 1297 Tote. Doch es wird von weit mehr Opfern ausgegangen. Viele Menschen wurden unter eingestürzten Wohnhäusern, Hotels, Schulen, Kirchen begraben. Bergungsarbeiten und Hilfsmaßnahmen laufen. Und als wäre das Erdbeben nicht genug, drohen am Montag heftige Regenfälle eines tropischen Tiefs das Katastrophengebiet zu treffen.

Haiti: Erdbeben zerstört Tausende Häuser, Tropensturm droht

Zu Beginn der Rettungsarbeiten sprach der Leiter des Zivilschutzes, Jerry Chandler, der Zeitung „Le Nouvelliste“ von mindestens 724 Toten und mehr als 5700 Verletzten. Hinzu kamen ungefähr 13.700 Häuser, die zerstört und ebenso viele die beschädigt wurden. Straßen waren nach Erdrutschen versperrt.

Obwohl der Tropensturm „Grace“, der sich aktuell Haiti nähert, vom Nationalen Hurrikan-Zentrum in Miami herab gestuft wurde, ist er nicht ungefährlich. Es drohen heftige Regenfälle, die die Suche nach Überlebenden des Erdbebens deutlich erschweren könnten. Die Rettungskräfte kämpfen nun auch noch gegen die Zeit.

Kliniken auf Haiti überlastet

Das Beben erreichte laut der US-Behörde „United States Geological Survey“ eine Stärke von 7,2 auf der Momenten-Magnituden-Skala. Zentrum des Bebens war am Samstagmorgen rund zwölf Kilometer von der Gemeinde Saint-Louis-du-Sud in einer Tiefe von rund zehn Kilometern.

Laut Berichten in sozialen Medien verbrachten, aufgrund vieler teils starken Nachbeben, zahlreiche Menschen die Nacht auf Sonntag im Freien.

Bilder von überfüllten Krankenhäusern und überlastetem Personal tauchten ebenfalls in sozialen Netzwerken auf. So zeigten Videos wie Verletzte im Innenhof des Hospitals in Jérémie, eine der am meisten betroffenen Städte, in Zelten auf ihre Behandlung warteten.

2010: Erdbeben trifft die Hauptstadt Port-au-Prince

Bereits 2010 hatte ein schweres Erbeben Teile des armen Karibikstaats verwüstet. Das Zentrum des Bebens lag damals in der Hauptstadt. Damals starben rund 222.000 Menschen. 300.000 wurden Verletzt und mehr als eine Millionen Menschen verloren ihr Zuhause. Haiti hatte sich von dieser Katastrophe noch nicht wieder erholt.

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Hinzu kommt noch die angespannte politische Lage des Landes. Der Staatspräsident Jovenel Moïse wurde Anfang Juli diesen Jahres in seiner Residenz ermordet. (toen/dpa)

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