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March for our Lives Washington
  • Demonstranten des Protests „Marsch für unsere Leben“ füllen 2018 die Pennsylvania Avenue in Washington DC.
  • Foto: picture alliance / Alex Brandon/AP/dpa | Alex Brandon

Nach Amoklauf: Neue „March for Our Lives“-Demo – Trump fordert Waffen für Lehrer

Nach dem Schulmassaker im texanischen Uvalde ist die Diskussion um schärfere Waffengesetze in den USA erneut auf einem Höhepunkt. Während die Protestbewegung „March for Our Lives“ eine erneute Großdemonstration plant, fordert Ex-Präsident Donald Trump, Lehrer:innen zum Schutz zu bewaffnen. Amerika ist, wie bei so vielen Themen, tief gespalten.

Die Zahlen sind erschreckend: 2020 starben in den USA 45.000 Menschen durch Schusswaffen. Zum Vergleich: In Deutschland etwas mehr als 800. Eine Studie der University of Michigan zeigt zudem für 2020, dass 4300 Kinder und Jugendliche bis zum 19. Lebensjahr durch Schusswaffen starben. Waffengewalt ist damit die häufigste Todesursache in diesem Alter. Das traurige Alleinstellungsmerkmal der USA: In keinem anderen Land auf der Welt gibt es mehr Waffen und mehr Waffengewalt. Amokläufe und Schießereien gehören zum Alltag.

Dass das sofort aufhören muss, forderte unter anderem schon 2018 vehement die Protestbewegung „March for Our Lives“ (dt. Marsch für unsere Leben), die Schüler:innen nach dem Amoklauf an der Parkland High School in Florida mit 17 Toten gründeten. Am 24. März 2018 fanden zeitgleich über 700 Kundgebungen in allen 50 US-Bundessaaten statt, die größte mit 800.000 Teilnehmenden in Washington D.C. Die Organisator:innen haben nun bekannt gegeben, dass eine ähnlich große Demo am 11. Juni erneut in der US-Hauptstadt stattfinden soll.

„March Of Our Lives“ findet im Juni wieder in Washington statt

„Gemeinsam haben wir uns vor vier Jahren erhoben. Eine Million von uns forderten Veränderungen. Wir haben eine Bewegung aufgebaut. Wir haben für neue Führer gestimmt. Jetzt ist der Moment, in dem wir wieder marschieren“, twitterte die Organisation.

Ob der nächste „March for Our Lives“ grundlegend etwas verändern kann, bleibt mehr als fraglich, denn es sind nicht nur die Republikaner:innen im Kongress, die immer wieder betonen, dass es ein Recht jedes Bürgers ist, sich zu bewaffnen. Es ist vor allem die übermächtige US-Waffenlobby, die den Amerikaner:innen das Recht auf Bewaffnung immer wieder sichert.


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Auch Donald Trump befeuerte dies bei dem jährlichen Treffen des US-Waffenverbandes NRA – das nur wenige Tage nach dem Amoklauf von Uvalde stattfand – erneut. Strengere Regeln für den Kauf von Revolvern und Sturmgewehren lehnte er bei seiner Rede ab – und forderte stattdessen mehr Waffen an Schulen. Bewaffnete Sicherheitskräfte und Lehrkräfte könnten schreckliche Taten wie die in der texanischen Kleinstadt Uvalde verhindern, argumentierte Trump.

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Einige Politiker:innen und Musiker:innen sagten ihre Teilnahme an der Veranstaltung ab. „Im Gegensatz zu anderen habe ich euch nicht enttäuscht, indem ich nicht aufgetaucht bin“, sagte Trump – allerdings ohne Namen zu nennen. Vor dem Veranstaltungsgelände protestierten Medienberichten zufolge Tausende Menschen gegen Waffengewalt und die NRA.

Auch der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, erschien am Freitag nicht persönlich wie angekündigt bei der NRA-Tagung. Stattdessen schickte der Republikaner ein voraufgezeichnetes Videostatement und gab eine Pressekonferenz in Uvalde. Zahlreiche Expert:innen warnten indessen davor, Lehrkräfte zu bewaffnen. Sie sagen, dies würde Schulen nicht zu sicheren Orten machen.

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