Der X-Account von Elon Musk ist mit blauem Haken und X-Symbol auf einem Handy zu sehen. (Symbolbild)
  • Das X-Profil von Elon Musk (Symbolbild)
  • Foto: IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Musk will Blockierfunktion abschalten – Gedenkstätte Auschwitz entsetzt

Elon Musk hält es für sinnfrei, andere User:innen auf der Kurznachrichtenplattform X zu blockieren. Deshalb soll das bald niemand mehr können, hat der 52-Jährige kurzerhand entschieden. Auf Verständnis stößt der neue Musk-Plan nicht überall.

So verwies die Gedenkstätte Auschwitz darauf, dass sie bei ihrem Profil regelmäßig Verfasser:innen antisemitischer Kommentare und Holocaust-Leugner blockiere. Wenn deren Accounts gemeldet werden, bleibe dies oft ohne Ergebnis, betonte die Gedenkstätte bei X (ehemals Twitter). Mit der Blockierfunktion könne man das Gedenken der Opfer des Nazi-Konzentrationslagers schützen.

Auschwitz-Museum: Blockieren ist essentiell wichtig auf X

Musk kündigte am Freitag bei X an, die Blockierfunktion werde bei öffentlichen Beiträgen abgeschafft. Für Direktnachrichten solle sie allerdings bleiben. Musk hatte bereits im Juni geschrieben, Blockieren ergebe keinen Sinn, stattdessen solle eine ausgeweitete Stummschalte-Funktion ausreichen.

Danach wurden zunächst keine Schritte in diese Richtung bekannt. Musk kaufte Twitter im vergangenen Herbst für rund 44 Milliarden Dollar und kündigte unter anderem weniger Einschränkungen dafür an, was auf der Plattform gesagt werden darf.

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Blockieren und Stummschalten haben bei X unterschiedliche Folgen. Wenn jemand einen Account blockiert, werden dessen Beiträge nicht mehr angezeigt. Zugleich können aber auch Blockierte keine Posts de Blockierenden sehen und damit interagieren. Expert:innen verwiesen in den vergangenen Jahren darauf, dass die Funktion unter anderem bei Belästigung und Hetzkampagnen hilfreich für die Opfer sei.

Das Stummschalten blendet hingegen nur Beiträge eines Accounts aus. Für Stummgeschaltete ist das aber nicht erkennbar – und sie können auch weiter die Beiträge der Nutzer:innen sehen, die sie stummgeschaltet haben.

Musk will Blockierfunktion abschaffen: Fliegt X aus App Stores?

Unklar war zunächst, ob Musk mit einer Abschaffung der Funktion gegen die Regeln der App-Stores von Apple und Google verstoßen würde. Beide Plattformen schreiben Social-Media-Apps vor, es zu ermöglichen, Nutzer:innen bei Fehlverhalten zu blockieren.

Die Formulierungen lassen allerdings offen, ob nur der Plattform-Betreiber, oder auch die Nutzer:innen dazu in der Lage sein müssen. Entwickler:innen berichteten allerdings in der Vergangenheit von App-Zurückweisungen, weil die Möglichkeit für Nutzer:innen nicht vorgesehen gewesen sei. (dpa/mp)

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