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  • In Frankreich hatten Frauen gegen eine demütigende Behandlung protestiert.
  • Foto: Imago

Opfer von sexueller Gewalt müssen nicht mehr zur Polizei

Frauen in Frankreich soll nach sexueller oder häuslicher Gewalt für eine Anzeige künftig der von vielen gefürchtete Gang auf die Polizeiwache erspart bleiben.

Auf Wunsch sollen Beamte oder Beamtinnen die Betroffenen ab Jahresende versuchsweise in einigen Departements auch in einem privaten Umfeld für das Aufnehmen der Anzeige aufsuchen können, kündigte Innenminister Gérald Darmanin am Mittwoch in Paris an. Der Schritt folgt auf eine Welle des Protestes von Frauen über eine ungebührende Behandlung auf Polizeistationen quer durch Frankreich. Es solle alles unternommen werden, die Lage für die Frauen zu verbessern, sagte der Minister in der Nationalversammlung.

Frankreich will Opfern von Gewalt helfen

Auslöser waren Vorwürfe gegen eine Wache im südfranzösischen Montpellier. Eine Frauenrechtlerin startete danach den Aufruf #doublepeine (doppelte Strafe), woraufhin hunderte Frauen über demütigende Fragen und anzügliche Bemerkungen beim Erstatten einer Anzeige berichteten. Diese zielten etwa darauf ab, wie die Frauen gekleidet waren, ob sie wirklich Schmerzen gehabt oder weshalb sie nicht geschrien hätten. Bezüglich der Polizeistation in Montpellier kündigte der Minister eine gezielte Untersuchung an.

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin will Opfern von sexueller Gewalt helfen. picture alliance/dpa/AFP | Thomas Samson
Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin will Opfern von sexueller Gewalt helfen.
Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin will Opfern von sexueller Gewalt helfen.

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Die Polizei in Frankreich ist seit einiger Zeit angehalten, Gewalt gegen Frauen mit erhöhtem Nachdruck entgegenzutreten – auch vor dem Hintergrund mehrerer erschütternder Frauenmorde, bei denen sich nachträglich Versäumnisse der Beamten offenbarten. (vd/dpa)

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