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Mit emotionaler Rede: Schwerkranker Aktivist prangert Trumps Gesundheitspolitik an

MILWAUKEE –

Auf dem Parteitag der US-Demokraten, der derzeit hauptsächlich virtuell stattfindet, werden reichlich enthusiastische Reden geschwungen. Hinter Präsidentschaftskandidat Joe Biden steht ein geschlossenes, demokratisches Lager. Ein Beitrag hat dabei besonders bewegt: Der des an der Nervenkrankheit ALS erkrankten US-Amerikaners Ady Barkan. Er prangerte das miserable US-Gesundheitssystem an und forderte eine Gesundheitsversorgung für alle. Präsident Trump nannte er eine „existenzielle Bedrohung“.

Die Stimme, die der schwerkranke, ehemalige Rechtsanwalt erhebt, ist nicht seine eigene. Ady Barkans Gedanken werden in seiner dreiminütigen Rede von einem Sprachcomputer nach außen transportiert, denn der 36-jährige Familienvater kann nicht mehr eigenständig sprechen. ALS hat ihm jedoch nicht nur die Stimme genommen, auch auf einen Rollstuhl ist er mittlerweile angewiesen.

Ady Barkan gilt als einer der wichtigsten Aktivisten der Bewegung „Medicare for all“

Die Nervenkrankheit, an der auch Physiker Stephen Hawking litt, wurde bei ihm vor vier Jahren diagnostiziert. Seitdem kämpft er als einer der wichtigsten Aktivisten der Bewegung „Medicare for all“ (dt. Krankenversicherung für alle) für eine bessere Gesundheitsversorgung in den USA – und damit gegen Präsident Donald Trump.

aly barkan

Familie mit schwerem Schicksal: Ady Barkan mit seiner Frau  Rachel und dem gemeinsamen Sohn Carl. 

Foto:

Instagram/AdyBarkan

Der hat in seiner Amtszeit so gut wie alles versucht, die Bemühungen seines Vorgängers Barack Obama in Sachen Gesundheitssystem zunichtezumachen. Obama hatte mit seiner Reform „Obamacare“ erste Schritte in die richtige Richtung gemacht: Möglichst vielen unversicherten Amerikanern ohne Krankenversicherung bezahlbare medizinische Behandlungen zu ermöglichen.

Ady Barkan: „Donald Trump versucht Millionen Menschen die Krankenversicherung wegzunehmen“

„Jeder, der in Amerika lebt, sollte die medizinische Versorgung erhalten, die er braucht, ganz unabhängig von seinem Status oder der Möglichkeit, dafür zu zahlen“, sagt Barkan in seiner Rede. Durch die Corona-Pandemie rückt das Thema Gesundheitssystem bei den US-Wahlen verstärkt in den Fokus.

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Barkan weiter: „Selbst in dieser schrecklichen Krise versuchen Donald Trump und die Republikaner, Millionen Menschen die Krankenversicherung wegzunehmen.“ Er bezeichnete Präsident Trump als „existenzielle Bedrohung“ und rief seine Mitbürger dazu auf, bei der Wahl im November für Joe Biden zu stimmen – einen Unterstützer von „Obamacare“. (alp)

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