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  • Die Unglücksstelle vor Lanzarote
  • Foto: picture alliance/dpa/EUROPA PRESS | Europa Press

Migrantenboot vor Lanzarote gekentert – mindestens vier Tote, darunter ein Kind

Beim Untergang eines Migrantenbootes vor der Küste der spanischen Insel Lanzarote sind mindestens vier Menschen ertrunken. Man habe in der Nacht auf Freitag zunächst die Leichen von zwei Frauen und einem Mann geborgen, teilte der spanische Seerettungsdienst mit. Eine Tote sei schwanger gewesen, hieß es. Am Freitag sei vor der Kanaren-Insel auch der leblose Körper eines Minderjährigen entdeckt worden. Nach einem vermissten Migranten werde am Freitag im Atlantik weiterhin „fieberhaft“ gesucht.

44 Menschen – darunter zwei Babys – seien lebend geborgen worden. Einige von ihnen hätten erzählt, dass im Schlauchboot insgesamt 49 Menschen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara unterwegs gewesen seien. Am Freitag erreichten zwei weitere Boote mit insgesamt 110 Migranten die kanarischen Inseln. Sie trafen nach amtlichen Angaben jeweils auf Fuerteventura und El Hierro ein.

Boot kentert vor Lanzarote: Anwohner hörten verzweifelte Schreie

Das Unglück mit mindestens vier Toten geschah etwa 600 Meter vor dem Hafen von Órzola im Nordosten von Lanzarote. Das Schlauchboot sei in der Nacht mutmaßlich auf Steine aufgefahren und gekentert. Die erste Rettungsaktion sei von Bewohnern des Ortes durchgeführt worden, die die verzweifelten Schreie der Migranten gehört hätten. Bald seien diese von Rettungsdiensten unterstützt worden.

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Die Kanaren liegen im Atlantik nur etwa 100 Kilometer westlich der Küste Westafrikas. Die Zahl der Menschen, die die lebensgefährliche Überfahrt von Afrika über den Atlantik in Richtung der Inselgruppe wagen, war im vorigen Jahr stark gestiegen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR wurden 2020 mehr als 22.000 Migranten gezählt. 2021 hat sich diese Tendenz nach diesen amtlichen Informationen leicht abgeschwächt. Bis Mitte Juni hätten mehr als 5800 Menschen aus Afrika versucht, die Kanaren zu erreichen. Über die Zahl der Toten auf See gibt es kaum verlässliche Angaben. (dpa)

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