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Jeffrey Epstein Jean-Luc Brunel Ghislaine Maxwell
  • (v.l.) Ghislaine Maxwell, Jeffrey Epstein und Jean-Luc Brunel an Bord von Epsteins Privatflugzeug.
  • Foto: Imago / Zuma Wire

#MeToo in der Modebranche: Frauen berichten von Übergriffen durch Epstein-Freund

Missbrauch, Orgien, Drogen – und mittendrin: Minderjährige Mädchen, die von einem Leben als Model träumen. In einem Artikel des britischen „Guardian“ berichten sechs Frauen von düsteren Kapiteln der Modebranche der Achtziger – und Neunzigerjahre. Dabei im Fokus: der mächtige französische Agent und Epstein-Freund Jean-Luc Brunel.

„Es war wie ein Bild aus der Renaissance: Unterwäsche, Nacktheit, Kokain, die Leute hatten Sex. Es war wie eine Orgie.“ So schildert Ex-Model Lynn Wales Szenen, die sich 1982 in der Pariser Wohnung von Jean-Luc Brunel abgespielt haben sollen. Er galt damals als einer der mächtigsten Agenten der Modebranche, war seit 1978 Chef der einflussreichen Agentur Karin Models.

Frauen enthüllen mutmaßlichen Missbrauch durch Epstein-Freund Brunel

Den jungen Mädchen versprach er Werbekampagnen für angesagte Modefirmen oder Shootings für die „Vogue“. Doch statt beruflichen Erfahrungen erwarteten die Mädchen häufig vor allem ein Luxusapartment, „gefüllt mit alten, fetten Männern“, so Wales. Auch die Kalifornierin Courtney Soerensen, damals 19, berichtet von Übergriffen durch Brunel. Zudem soll er versucht haben, sie als eine Art Zuhälter seinen einflussreichen Freunden zuzuführen.


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Lucy Osborne, die Autorin des Artikels ist sicher: Brunel ist „eindeutig das Herz eines Netzwerks im Umfeld der Modebranche, das längst noch nicht ausreichend ausgeleuchtet ist.“ Der Franzose war dem „Guardian“ nach eng mit dem verstorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein und seiner Gehilfin Ghislaine Maxwell verbandelt.

So soll Anfang der 2000er niemand so häufig in Epsteins sogenanntem „Lolita Express“ mitgeflogen sein wie Brunel. Auch seine Agentur soll er mit Hilfe seines reichen Freundes aus den USA aufgebaut haben.

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Auch wie Epstein beging Brunel im Gefängnis Suizid. Bevor er im Februar tot in seiner Zelle gefunden wurde, hatte er 14 Monate aufgrund einer Anklage wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung in Untersuchungshaft gesessen. Er hatte stets bestritten, Teil des Epstein-Sex-Ringes gewesen zu sein. (alp)

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