ANgela Merkel Ulrich Matthes

Ex-Kanzelerin Angela Merkel (CDU) ist schon länger mit dem Schauspieler Ulrich Matthes befreundet. Foto: picture alliance/dpa/AFP Pool | John Macdougall

Merkel-Freund im Interview: Ukraine-Krieg „belastet sie sehr“

Was macht eigentlich Angela Merkel? Einer, der das genau weiß, ist Film- und Bühnenstar Ulrich Matthes. Schon länger ist bekannt, dass die Ex-Kanzlerin und der Schauspieler („Der Untergang“) befreundet sind. Nun hat Matthes in einem Interview über seine berühmte Bekannte gesprochen – und Kritik an ihrem Nachfolger geübt.

Im Interview mit dem „Stern“ sagt Matthes mit Bezug auf den Ukraine-Krieg, dass er es Angela Merkel gönne, „dass sie jetzt, in dieser Situation, keine Verantwortung mehr trägt“: „Und ich fand es richtig, dass sie abgetreten ist. Die Zeit war reif. Das sage ich mit großer Sympathie für sie.“

Bisher äußerte sich die 67-Jährige kaum zum Ukraine-Krieg, dafür sagt Matthes: „Die Situation belastet sie ungleich mehr, als sie uns alle ohnehin belastet.“ Vor Kritik nimmt er Merkel in Schutz: „Ich glaube nicht, dass irgendein anderer Kanzler sich in den vergangenen 20 Jahren gegenüber Russland anders verhalten hätte.“ Nach Ausbruch des Krieges hatte vor allem der ukrainische Präsident Selenskyj scharfe Kritik an Merkels Russland-Politik der letzten Jahre geübt. Auch der heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stand im Fokus.

Ulrich Matthes spricht im „Stern“ über Merkel

„Als hätten nicht wirklich alle mit diplomatischen Bemühungen versucht, diesen unsäglichen Putin einzuhegen. Ich finde es wohlfeil, jetzt zu sagen: Steinmeier hat es vergeigt. Oder Merkel hat es vergeigt“, verteidigt Matthes die beiden Politiker:innen weiter. Auch mit Steinmeier ist der Schauspieler näher bekannt, isst mit ihm „gelegentlich in der Kantine des Deutschen Theaters eine Bulette“.

Der Schauspieler Ulrich Matthes. dpa
Der Schauspieler Ulrich Matthes.
Der Schauspieler Ulrich Matthes.

Viele Menschen vermissten Angela Merkel nach dem Ende ihrer Kanzlerinnenschaft in der Öffentlichkeit, am Mittwoch ist ihr erster öffentlicher Auftritt mit Redebeitrag geplant. Sie wird die Laudatio bei der Verabschiedung des jüngst ausgeschiedenen DGB-Chefs Reiner Hoffmann halten.


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Als Grund für ihre spärlichen Auftritte sagt Merkel-Freund Matthes: „Ich ahne, dass sie nicht als eine Art von Nebenkanzlerin präsent sein will.“ Die Rolle der Elder Stateswoman sieht er nicht bei ihr und sagt: „Schon vom Typ her strebt sie die Rolle der Elder Stateswoman gar nicht an.“ Er ist sicher: „In den nächsten Jahren wird es von ihr eher eine andere Art von Präsenz geben und eine andere Art des Unterspielens dieser Rolle.“

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Über die Arbeit von Nachfolger Olaf Scholz haben sich Merkel und Matthes mit Sicherheit auch schon unterhalten – jedoch bleibt die Meinung der Ex-Kanzlerin Matthes‘ Geheimnis. Seine Meinung hingegen ist: „Ich wünschte mir aber in der Tat eine andere Entschlusskraft, eine, die beispielsweise Annalena Baerbock und Robert Habeck kommunikativ viel eindeutiger vermitteln. Ich wünschte mir von Scholz vor allen Dingen eine bessere Kommunikation.“ (alp)

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