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  • Foto: picture alliance/dpa

Massaker in Mexiko: 24 Menschen in Einrichtung für Drogenabhängige erschossen

Irapuato –

Das Blutvergießen in Mexiko geht weiter: Nun wurden 24 Menschen in einer Einrichtung für Drogenabhängige erschossen. In der Gegend ist ein Kartell aktiv, dessen Chef bereits mit mehr Gewalt gedroht hat. Der Grund: Die Festnahme seiner Mutter.

Mindestens 24 Menschen sind in einer Einrichtung für Suchttherapie in Mexiko erschossen worden. Weitere sieben Menschen wurden dabei am Mittwoch (Ortszeit) in einem Vorort der zentralmexikanischen Stadt Irapuato verletzt – drei von ihnen schwer, teilte die örtliche Polizei mit. Weitere Informationen gab es zunächst nicht. 

Mexiko: 24 Menschen in Einrichtung für Suchtkranke erschossen

Die Gegend um Irapuato im Bundesstaat Guanajuato ist eine der gefährlichsten Mexikos. Es hatte dort Berichten zufolge in den vergangenen Wochen bereits weitere Angriffe auf Einrichtungen für Drogenabhängige mit Toten gegeben.

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In Guanajuato ist unter anderem das Kartell Santa Rosa de Lima aktiv, das vor allem in Benzindiebstahl verwickelt ist. Kartellchef José Antonio Yépez Ortiz alias „El Marro“ veröffentlichte vor rund zehn Tagen ein Video, in dem er wütend mit einer Eskalation der Gewalt droht. Bei Razzien waren unter anderem seine Mutter und seine Schwester festgenommen worden.

Drogenkartell-Boss „El Marro“ drohte mit Eskalation der Gewalt

Die Gruppe von Yépez Ortiz kämpft auch mit dem mächtigen Verbrechersyndikat Cártel de Jalisco Nueva Generación (CJNG) um Territorium. Das CJNG wurde für ein gescheitertes Attentat auf den Polizeichef von Mexiko-Stadt vergangenen Freitag, bei dem drei Menschen ums Leben kamen, verantwortlich gemacht.

Das Haupteinflussgebiet des Kartells befindet sich im Westen des Landes. Sein Chef ist Nemesio Oseguera Cervantes, genannt „El Mencho“. Für Hinweise, die zu seiner Festnahme führen, hat die US-Regierung zehn Millionen Dollar in Aussicht gestellt – im nördlichen Nachbarland Mexikos wird er wegen Drogenhandels gesucht.

Mexiko: Fast 100 Mordopfer pro Tag – und mehr als 60.000 Vermisste

Im vergangenen Jahr wurden in Mexiko fast 100 Mordopfer pro Tag registriert – zudem gelten mehr als 60.000 Menschen als verschwunden. Die Gewalt geht in diesem Jahr trotz der Corona-Krise ungebrochen weiter. Das Blutvergießen geht zu einem großen Teil auf das Konto von Kartellen und Banden, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressung verwickelt sind.

Oft haben die Gangster Verbindungen zu örtlichen Sicherheitskräften. Die meisten Verbrechen in dem nordamerikanischen Land werden nie aufgeklärt, geschweige denn geahndet. (dpa/vd)

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