Mannheim Polizeigewalt
  • An der Stelle, an der der Mann verstarb, wurden Blumen, Kerzen und Plakate niedergelegt.
  • Foto: picture alliance/dpa/PR-Video | René Priebe

Mann stirbt nach Polizeieinsatz in Mannheim: Ermittlungen gegen Beamte

Medizinischer Notfall oder Polizeigewalt als Todesursache? Nach dem Tod eines 47-Jährigen bei einer Polizeikontrolle am Montag im Mannheim hat die Staatsanwaltschaft gegen die beteiligten Beamten ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge im Amt eingeleitet.

Der Mann war am Montag während der Kontrolle durch zwei Polizisten zusammengebrochen und starb später im Krankenhaus. Er hatte sich gegen die Kontrolle gewehrt und war von den Beamten überwältigt worden. Was zu seinem Tod führte, ist bisher unklar. Nach Vorwürfen rassistisch motivierter Gewalt hatte das LKA betont, dass der Mann kein türkischer Staatsbürger sei.

Bei dem 47 Jahre alten Verstorbenen handele es sich um einen Deutschen. Er sei in Behandlung im Zentralinstitut für seelische Gesundheit Mannheim (ZI) gewesen und habe gegen Anraten des Arztes das ZI verlassen.

Die Obduktion ist für Mittwoch vorgesehen. Erste Ergebnisse sollen Ende der Woche vorliegen. Im Fokus der Ermittlungen stehe die detaillierte Rekonstruktion des Geschehens.

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Im Internet kursieren Videos, auf denen Schläge eines Polizisten gegen den Kopf des auf dem Boden liegenden Mannes zu sehen sind. Ob dieses Video echt ist oder überhaupt die fragliche Polizeikontrolle zeigt, ist nicht geklärt. Die Aufnahme werde in die Ermittlungen mit einbezogen, sagte der Sprecher des LKA. Es handele sich jedoch nur um eine kurze Sequenz, die nicht vorschnell beurteilt werden sollte.

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Nach dem Vorfall kamen nach Angaben eines Polizeisprechers am Montagabend etwa 150 Menschen auf dem Marktplatz zusammen und warfen der Polizei auf Schildern rassistische Gewalt vor. Auch im Netz hagelte es Hass und Hetzbotschaften für die Beamten. (alp/dpa)

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