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Die Schwester des Angeklagten trauert
  • Am Boden zerstört: Leelavathy Suppiah, die Schwester des Verurteilten
  • Foto: Roslan RAHMAN / AFP

Mann hingerichtet – weil er einen Cannabis-Deal eingefädelt haben soll

Alle Proteste waren vergeblich, das drakonische Urteil wurde gnadenlos vollstreckt: In Singapur ist ein Mann hingerichtet worden, weil er mit einem Kilogramm Cannabis gehandelt haben soll. Tangaraju Suppiah wurde erhängt.

Singapur, ein Stadtstaat mit schillernder Fassade – und einem der strengsten Anti-Drogen-Gesetze der Welt. Wer dort mit mehr als 500 Gramm Cannabis erwischt wird, der wird mit dem Tod bestraft. Im Fall Tangaraju Suppiah war die Beweislage allerdings dünn. Und die Proteste waren laut, verzweifelt – aber vergeblich.

Seine Familie, der britische Milliardär Richard Branson, Menschenrechts-Aktivisten und die UNO hatten sich für den 46-Jährigen eingesetzt.

Hinrichtung in Singapur: Zweifel an der Schuld des Verurteilten

„Tangaraju hat sich bei seiner Verhaftung nicht einmal in der Nähe der Drogen befunden“, erklärte Richard Branson, der Mitglied in der Weltkommission für Drogenpolitik ist. „Singapur könnte im Begriff sein, einen unschuldigen Mann zu töten“, schrieb der Brite im Vorfeld der Vollstreckung der Strafe.

Die Behörden warfen ihm deshalb „fehlenden Respekt vor dem Justizsystem des Landes“ vor. Der Verurteilte sei zwar nicht mit Cannabis erwischt worden – aber auf ihn zurückverfolgte Handynummern hätten ihn als Koordinator der Drogenlieferung entlarvt. Tangaraju, der seit 2018 im Gefängnis saß, bestritt das bis zuletzt.

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Der Antrag auf Aussetzung der Exekution wurde ohne Anhörung abgewiesen. In Singapur werden nach einer zweijährigen Pause seit März 2022 wieder Todesstrafen vollstreckt. Die Hinrichtung war die erste seit sechs Monaten – aber schon die zwölfte seit einem Jahr.

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