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Leere Gleise am Hamburger Hauptbahnhof
  • GDL-Streik: Leere Gleise am Hamburger Hauptbahnhof.
  • Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Lokführergewerkschaft GDL ruft zu neuem Bahnstreik auf

Die GDL hatte mit kurzfristigeren Streik-Ankündigungen als bislang gedroht – jetzt setzt sie das in die Tat um: Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn hat die Lokführergewerkschaft zu einem neuen Streik in der kommenden Woche aufgerufen.

Wie die Gewerkschaft am Sonntagabend mitteilte, soll der Streik im Personenverkehr am Dienstag um 2 Uhr beginnen und am Mittwoch um 2 Uhr enden. Im Güterverkehr sollen die Arbeitsniederlegungen bereits am Montagabend um 18 Uhr beginnen und ebenfalls 24 Stunden dauern.

Die Bahn hatte zuvor eine von der GDL gesetzt Frist bis Sonntagabend 18 Uhr zur Vorlage eines neuen schriftlichen Angebots verstreichen lassen. Dies führe „unweigerlich in den Arbeitskampf“, wies GDL-Chef Claus Weselsky der Bahn die Verantwortung für den nunmehr sechsten Streik in dieser Tarifrunde zu.

Bahn erneuerte am Sonntag Angebot für neue Verhandlungen

Zurvor hatte die Deutsche Bahn (DB) ihr Angebot an die Lokführergewerkschaft GDL zur Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen an diesem Montag erneuert. Angebote und Lösungen könnten direkt am Verhandlungstisch unterbreitet und erörtert werden, teilte die Bahn am späten Sonntagnachmittag mit.

„Wir sind überzeugt, dass uns eine Einigung nur im Dialog am Verhandlungstisch gelingen wird“, hatte DB-Personalvorstand Martin Seiler gesagt. In dieser sehr weit fortgeschrittenen Phase der Verhandlungen in einen schriftlichen Austausch von Angeboten und Antworten überzugehen, sei nicht zielführend. Die DB sei alternativ auch bereit, in eine formale Schlichtung einzutreten.

GDL genügte Moderatoren-Vorschlag nicht

Eine formale Schlichtung würde bedeuten, dass eine oder zwei Personen als neutrale Dritte eingesetzt werden, um einen Tarifabschluss zu erzielen. Anders als die bereits eingesetzten Moderatoren gestalten Schlichter im Verfahren die Verhandlungsführung nach Ablauf und Inhalt. Zudem steht am Ende einer Schlichtung ein Schlichterspruch, falls sich die Tarifvertragsparteien nicht einvernehmlich verständigen konnten. 

Die Moderatoren hatten eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit – ein Knackpunkt in den festgefahrenen Verhandlungen – in zwei Stufen von 38 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich bis 2028 vorgeschlagen. Der GDL genügt das in der vorgeschlagenen Form jedoch nicht. In einem Brief vom 8. März an die Verhandlungsführer der Bahn zeigte sich die GDL zudem unzufrieden mit der bislang angebotenen Lohnerhöhung und der Laufzeit des Tarifvertrages. 30 Monate seien zu lang. Nach Darstellung der GDL dringt die Bahn zudem auf den Wegfall bisheriger Urlaubswahlmodelle, was nicht zu akzeptieren sei. 

Beim inzwischen fünften Arbeitskampf im laufenden Tarifkonflikt hatte die GDL am vergangenen Donnerstag und Freitag im Personenverkehr 35 Stunden gestreikt. Im Güterverkehr hatte der Ausstand bereits Mittwochabend begonnen und endete am Freitagmorgen um 5 Uhr. GDL-Chef (due/afp/dpa)

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