x
x
x
Linken-Chefin Erdbeben
  • Janine Wissler, Vorsitzende der Linken. (Archivfoto)
  • Foto: dpa

„Wir müssen raus“: Linken-Chefin erlebt Erdbeben in der Türkei mit

Das schwere Erdbeben in der Türkei hat auch Linken-Chefin Janine Wissler vor Ort miterlebt – und unverletzt überstanden. Die Politikerin hielt sich in der Großstadt Diyarbakir im Osten der Türkei auf, wo sie mit Vertretern der pro-kurdischen HDP-Opposition zusammengetroffen war. „Ich bin aus dem Schlaf gerissen worden, es war ein sehr, sehr heftiges und langes Beben“, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP telefonisch. Es seien „ganze Wohnblöcke zusammengestürzt“.

Wissler berichtete, dass auch die Einheimischen ein Beben einer solchen Stärke noch nie erlebt hätten. „Wir müssen raus“, hätten ihre Begleiter ihr in der Nacht im Hotel zugerufen. Alle seien auf die Straße gerannt, „überall Menschen, teils nur in Sandalen, bei Minusgraden“, erzählte sie. Auf der Straße hätten dann alle abgewartet, auch wegen der vielen Nachbeben, die den Ort danach noch erschütterten.

Linken-Chefin Wissler: Lage am Morgen war „chaotisch“

Die Lage war nach Wisslers Worten am Morgen „chaotisch“. Immer noch seien Menschen unter den Trümmern eingeschlossen. Es seien nicht nur kleine Häuser eingestürzt, sondern ganze Blocks. Vor Ort werde dringend Hilfe gebraucht.

Alle aktuellen Infos zur Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und in Syrien finden Sie in unserem Liveticker.

Wissler wollte am Dienstag dem sogenannte Kobane-Prozess gegen hochrangige Vertreter der HDP in Ankara beiwohnen, darunter die früheren HDP-Chefs Selahattin Demirtas und Figen Yüksekdag. Trotz Schneefalls konnte sie am Vormittag von Diyarbakir nach Ankara fliegen. In der überwiegend kurdischen Stadt im Osten des Landes war der Flugverkehr wegen heftiger Schneefälle teilweise eingeschränkt.

Bei dem Prozess in Ankara sind 108 Oppositionelle angeklagt. Ihnen drohen langjährige Haftstrafen. Eine Verurteilung der Angeklagten würde nach Ansicht der Linken dem Bestreben der türkischen Behörden, die HDP noch vor den türkischen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Mai zu verbieten, weiteren Rückenwind geben.

Seit Jahren sieht sich die Opposition in der Türkei Repressalien ausgesetzt, tausende Politiker und Journalisten sind in Haft. Der islamische-konservative Präsident Recep Tayyip Erdogan steht derzeit innenpolitisch insbesondere wegen der hohen Inflation immens unter Druck. (afp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp