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  • Oppositionsaktivist Alexej Nawalny im Moskauer Stadtgericht. 
  • Foto: dpa/TASS

Lebensretter des Kreml-Kritikers : Nawalnys Arzt ist „plötzlich verstorben“

Omsk –

Ein plötzlicher Tod: In der sibirischen Stadt Omsk ist der russische Arzt Sergej Maksimischin mit nur 56 Jahren gestorben. Das Besondere: Der stellvertretende Chefarzt für Anästhesiologie und Reanimation hatte den Kremlkritiker Alexej Nawalny direkt nach dem Giftanschlag im vergangenen August behandelt. Nun heißt es seitens der Klinik, er sei „plötzlich verstorben“.

Nawalnys im Ausland lebender Mitarbeiter Leonid Wolkow sagte dem US-Nachrichtensender CNN, dass der Mediziner Maksimischin zwei Tage lang für die Behandlung des Oppositionellen verantwortlich gewesen war, bis dieser nach Deutschland ausgeflogen wurde. „Er wusste mehr als irgendjemand sonst über Alexejs Zustand.“ Maksimischin arbeitete 28 Jahre lang in dem Krankenhaus.

Russland: Ein Arzt stirbt, ein anderer wurde befördert

Im November war der durch die Behandlung Nawalnys in die Kritik geratene Chefarzt derselben Klinik zum Gesundheitsminister der Region befördert worden. Alexander Murachowski hatte Nawalny damals lediglich eine Stoffwechselstörung bescheinigt. Hinweise auf eine Vergiftung hatte es nach seinen Angaben nicht gegeben. Nawalny warf ihm eine „Fälschung“ der Diagnose vor.

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Der russische Oppositionsführer war am 20. August während eines Flugs zusammengebrochen. Nach einer Zwischenlandung kam der 44-Jährige in das Omsker Krankenhaus. Am 22. August wurde Nawalny nach Berlin ausgeflogen und wochenlang in der Charité behandelt. Untersuchungen mehrerer Labore zufolge wurde er mit dem Kampfstoff Nowitschok vergiftet. Russland hingegen gibt an, man habe bei Nawalny keine Vergiftung nachweisen können und leite deshalb keine Ermittlungen ein.

Nawalny: Zu mehreren Jahren Straflager verurteilt

Nawalny selbst wurde nach seiner Rückkehr in Moskau inhaftiert und Anfang der Woche zu mehreren Jahren Straflager verurteilt, weil er gegen Bewährungsauflagen in einem früheren Strafverfahren wegen Betrugs und Veruntreuung von Geldern verstoßen haben soll, während er sich in Deutschland aufhielt. (ncd/dpa)

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