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  • Papierlos und praktisch: Gesundheitskarte ins Kartenlesegerät in der Apotheke – und schon gibt's das verschriebene Medikament.
  • Foto: Annegret Hilse/Reuters/Pool/dpa

Lauterbachs „Aufholjagd“: Das sind die Pläne für E-Rezept und E-Akte

Bei diesem Thema wurde Karl Lauterbach deutlich: „Es ist ehrlich gesagt überhaupt nicht mehr vertretbar, dass wir in der heutigen Zeit noch immer die Rezepte über Papier ausdrucken“. Der Gesundheitsminister in Berlin: „Wir sind im Bereich der Digitalisierung unseres Gesundheitssystems ein Entwicklungsland. Das ist leider so, wir brauchen daher eine Aufholjagd.“ Und die soll jetzt ganz flott losgehen.

Ab 1. Januar 2024 soll es in Arztpraxen Routine und Pflicht sein: das elektronische Rezept. „Mit dem E-Rezept sind Fehler in der Medikation oder Medikamente, die sich nicht miteinander vertragen oder Medikamente, die umgestellt werden müssen in der Dosierung viel unwahrscheinlicher“, erklärte Lauterbach ein bisschen umständlich. „Wir bekommen eine bessere Versorgung bei gleichzeitiger Entbürokratisierung.“

Vor allem wegen technischer Probleme hatte sich ein Start in größerem Stil bisher immer wieder verzögert. Ein neuer, einfacherer Einlöseweg für E-Rezepte soll nun den Durchbruch bringen. Seit 1. Juli ist es in Apotheken möglich, dafür die Versichertenkarte der Krankenkasse in ein Lesegerät zu stecken. 

Ab September sind wohl alle Apotheken auf E-Rezepte vorbereitet

Problem: Nicht alle Arztpraxen können E-Rezepte ausstellen. Voraussetzung ist unter anderem ein spezielles Verbindungsgerät an die geschützte Datenautobahn des Gesundheitswesens. Dort werden die E-Rezepte auf einem zentralen Server gespeichert, die Apotheke wird dann beim Einstecken der Karte autorisiert, sie abzurufen. „Im Laufe des Augusts, spätestens im September, dürfte die Funktion flächendeckend verfügbar sein“, sagte ein Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.

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Ein weiterer Schritt der Lauterbachschen „Aufholjagd“ soll die elektronische Patientenakte sein – ein persönlicher Datenspeicher etwa für Befunde, Röntgenbilder und Listen eingenommener Medikamente. Bisher haben noch nicht einmal ein Prozent der 74 Millionen gesetzlich Versicherten eine E-Akte. Bis 2025 soll sich das ändern, die Regierung strebt einen Zielwert von 80 Prozent an. Die Krankenkassen sollen bis 15. Januar 2025 für alle gesetzlich Versicherten automatisch eine E-Akte einrichten – es sei denn, es wird aktiv widersprochen.

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