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U-Bahn Berlin
  • Wer in Berlin ohne Fahrkarte erwischt wird, heißt nicht mehr „Schwarzfahrer“.
  • Foto: imago/Future Image

Verkehrsgesellschaften verzichten auf „schwarzfahren“

Wer ohne gültige Fahrkarte fährt, soll bei zwei Verkehrsbetrieben nicht mehr „Schwarzfahrer“ heißen. Die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland begrüßt den Schritt.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die Münchener Verkehrsgesellschaft (MVG) wollen künftig nicht mehr den Begriff „Schwarzfahren“ verwenden. Das bestätigten sie gegenüber der „Bild“-Zeitung. Es handele sich um eine „Maßnahme für eine zeitgemäßere Kommunikation“, teilte die MVG mit.

Verkehrsgesellschaften verbannen „schwarzfahren“

Die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (ISD) begrüßte laut „Zeit Online“ die Ankündigung der Verkehrsgesellschaften. Tahir Della, Sprecher der Initiative, sagte: „Es ist begrüßenswert, denn der Begriff hat für schwarze Menschen einen negativen Anklang.“ Er werde damit assoziiert, „dass Schwarzes für etwas Negatives steht.“

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Der Begriff „Schwarzfahren“ leitet sich zwar aus dem jiddischen Wort „shvarts“ ab, das „arm“ bedeutet. Aber Della sagte, es sei bei vielen Begriffen so, dass diese ursprünglich anders angelegt waren. Sprache verändere sich jedoch. „Auch wenn Schwarzfahren überhaupt nicht rassistisch angelegt war, ist trotzdem die Wirkung bei Betroffenen, dass schwarz für etwas Negatives steht, für Kriminalität etwa oder Illegalität“, sagt der ISD-Sprecher.

Daher sei es sinnvoll, den Begriff nicht mehr zu nutzen. Sprache solle mit Blick auf ihre aktuelle Wirkung auf den Prüfstand gestellt und immer wieder neu bewertet werden. Della forderte, auch explizit schwarze Menschen anzuhören, wie sie entsprechende Bezeichnungen wahrnehmen. (vd)

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