Liedermacher Konstantin Wecker

Musiker Konstantin Wecker (Archivbild). Foto: picture alliance / Gonzales Photo/Tilman Jentzsch | Gonzales Photo/Tilman Jentzsch

„Schleichender Prozess“: Liedermacher-Legende kann kein Klavier mehr spielen

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Konstantin Wecker am Klavier – das war jahrzehntelang ein bekanntes Bild. Doch das wird es jetzt wohl nicht mehr geben.

Der legendäre Liedermacher (78) kann nicht mehr Klavier spielen. Grund ist seinen Angaben zufolge eine Schädigung von Nerven in seinen Händen.

„Gerade die linke Hand hatte immer wieder Ausfälle. Ich nahm es anfangs nicht ernst, dachte mir, vielleicht hast du einfach einen schlechten Tag, das vergeht schon wieder. Aber es verging nicht. Ein schleichender Prozess, bei dem es von Woche zu Woche immer schlimmer wurde”, sagte er der „Süddeutschen Zeitung” (Wochenendausgabe). Eine genaue Diagnose gebe es nicht.

„Der Willy ist nun Geschichte”

Er könne nur noch „ganz einfache Melodien” spielen, sagte er der Zeitung. „Wie ein kleines Kind. Wie ein Anfänger. Mehr ist nicht mehr drin. Und vermutlich wird das auch nicht mehr. Es gibt keine Aussicht auf Heilung.”

Darum werde er sein Anti-Nazi-Lied „Willy” wahrscheinlich nie wieder auf der Bühne singen. „Da könnte ich niemand sonst ans Klavier lassen. Den muss ich einfach selbst spielen. Aber ich kann es nicht mehr. Der Willy ist nun Geschichte.”

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Dass er privat nicht mehr spielen könne, sei für ihn aber noch schlimmer, sagte der Liedermacher, dessen neues Buch „Der Liebe zuliebe” am Montag (1. September) erscheint. „Das schmerzt mich viel mehr. Am Klavier zu sitzen, das war für mich pure Meditation. Ich habe dabei nie geübt, ich habe einfach gespielt, mich gänzlich verloren in der Musik. Oft drei Stunden am Stück. Diesen Verzicht zu akzeptieren, ist eine extrem harte Herausforderung.” (dpa)

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