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Blick in den Kühlschrank
  • Blick in den Kühlschrank: Ist die Milch noch gut?
  • Foto: picture alliance/dpa | Marius Becker

Kommt das Aus für das Mindesthaltbarkeitdatum?

Ist der Joghurt noch gut? Oft entscheiden Leute das nicht mit einem Blick in den Becher – sondern mit einem auf den Deckel. Denn da steht das Mindesthaltbarkeitsdatum, kurz MHD genannt. Und wenn das besagt: Der Joghurt ist einen Tag abgelaufen, dann kommt er in den Müll. Egal, ob er noch absolut genießbar ist. Damit soll jetzt Schluss sein. Die EU will die dadurch entstehende krasse Verschwendung von Lebensmitteln verhindern.

Unmengen von Lebensmittel landen hier pro Jahr im Müll. Um die 88 Millionen Tonnen Lebensmittel sollen jedes Jahr in der Europäischen Union (EU) weggeworfen werden. Und die Europäische Kommission schätzt, dass zehn Prozent aller weggeworfenen Lebensmittel mit der Datumsangabe auf den Produkten zusammenhängen. Das soll sich nun ändern.

Was bedeutet eigentlich „Mindesthaltbarkeitsdatum“?

Die meisten Menschen wissen gar nicht, was das MHD eigentlich wirklich bedeutet. „Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist kein Wegwerfdatum“, informiert das deutsche Ernährungsministerium. Es gibt lediglich an, bis wann ein Produkt unter angemessenen Aufbewahrungsbedingungen Eigenschaften wie Geschmack und Konsistenz behält. Wenn das Datum abgelaufen ist, heißt das nicht, dass man das Produkt nicht mehr essen kann.

Weil das aber eben viele nicht wissen oder aus Verderblichkeits-Angst ignorieren, landen tonnenweise gute Lebensmittel in der Tonne. Um das zu verhindern, gibt es jetzt Pläne der EU. Zum Beispiel sollensehr langlebige Lebensmittel kein Datum auf ihrer Verpackung tragen müssen. Dazu zählen zum Beispiel Nudeln, Reis, Kaffee oder Tee.

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Ein anderer Vorstoß ist die komplette Abschaffung des MHD. Stattdessen gäbe es ein Verbrauchsdatum geben, das eine wirkliche Aussage darüber trifft, bis wann man ein Produkt noch genießen kann. Noch eine Idee wäre ein psychologischer Trick: Statt „Mindestens haltbar bis“ könnte auf Produkten „Oft gut auch nach…“ stehen. Das verleitet doch in der Tat weniger dazu, gleich den Mülleimer aufzureißen. Dadurch könnte es für Verbraucher auch günstiger werden. Denn die Kosten für das Wegwerfen zahlen die Kunden indirekt über die Preise mit.

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