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Polizisten und ein Klima-Aktivist am Donnerstag auf dem BER-Flughafen
  • Polizisten und ein Klima-Aktivist am Donnerstag auf dem BER-Flughafen
  • Foto: picture alliance/dpa | Paul Zinken

Klima-Protest am Münchener Flughafen: Flieger mit Notfall-Patient landet später

Für ihre Flughafen-Blockade in Berlin im November hat die „Letzte Generation“ scharfe Kritik geerntet. Dennoch versuchen die Aktivisten erneut, den Flugbetrieb lahmzulegen – dieses Mal in München und in Berlin. In der bayerischen Hauptstadt musste deswegen ein Flugzeug mit einem Notfall-Patienten an Bord umgeleitet werden.

Am Flughafen München klebten sich am Donnerstagmorgen laut Polizei mehrere Menschen im nördlichen Bereich des Airports auf einem Rollweg fest. Die Start- und Landebahn wurde zeitweise gesperrt, Flugzeuge nutzten stattdessen eine Landebahn im Südbereich, so ein Flughafensprecher. Laut Polizei hatten Aktivisten der Gruppe auch im Südbereich des Flughafens protestieren wollen. Die Beamten hätten sie aber vorher aufgehalten.

Auch weil die südliche Start- und Landebahn durchgehend in Betrieb war, habe es keine Annullierungen und nur geringfügige Verspätungen gegeben. Aber: Ein Flugzeug mit einem Notfall-Patienten konnte erst mit rund 20-minütiger Verspätung landen. Laut Polizei hatte eine Maschine um 8.30 Uhr im Anflug auf München einen medizinischen Notfall gemeldet – und sollte um 9.18 Uhr auf der nördlichen Landebahn aufsetzen, musste dann aber wegen der dortigen Sperrung auf die Südbahn umgeleitet werden, wo sie erst um 9.38 Uhr landen konnte.

Klima-Protest in München: Flieger mit Notfall-Patient landet später

„Ein 80-jähriger Passagier klagte über Schmerzen in der Brust. Nach jetzigem Stand ist er derzeit Gott sei Dank in einem stabilen Zustand“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zu dem Vorfall. Eine schwerere Akut-Erkrankung wie ein Herzinfarkt habe sich „Gott sei Dank nicht bestätigt. Das war aber nur Glück, und als die Maschine noch in der Luft war, noch nicht absehbar“, so Herrmann. Gerade bei Notfällen würden oftmals Minuten über Leben oder Tod entscheiden.

Der Vorfall verdeutliche laut Herrmann, wie kaltschnäuzig und bewusst die Aktivisten mit dem Leben anderer Menschen spielen: „Einerseits sich als Weltverbesserer aufspielen und andererseits Leben zu gefährden, passt nicht zusammen“.

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Am Berliner Flughafen BER sei – anders als bei der Aktion vor zwei Wochen – der Flugbetrieb am Donnerstagvormittag nicht beeinträchtigt gewesen, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei. Die Demonstranten hätten einen Zaun durchschnitten, zwei von ihnen hätten sich auf einem Vorfeld nahe des Zauns festgeklebt. Bis zum Rollfeld seien sie aber nicht gekommen. Sechs weitere Aktivisten seien nicht auf das Gelände vorgedrungen. Der ganze Einsatz habe rund eine Stunde gedauert. Seit dem ersten Vorfall am BER, bei dem der Flugbetrieb für fast zwei Stunden lahmgelegt war, seien die Kräfte verstärkt worden.

Die „Letzte Generation“ teilte über Twitter mit, sie habe die Polizei vor Beginn der Aktion über den Plan informiert. Die Sprecherin der Bundespolizei wies diese Darstellung auf Anfrage zurück. Es seien zuvor keine konkreten Informationen bekannt gewesen. (mp/dpa)

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