Reichelt verklagt
  • Julian Reichelt auf einer „Bild“-Party. (Archivbild)
  • Foto: dpa

Schlammschlacht um Ex-„Bild“-Chef: Darum will Springer eine Millionensumme von ihm

Einst der Shooting-Star des Springer-Verlags – nun der Buhmann schlechthin. Ex-„Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt wurde nicht nur rausgeschmissen, sein Ex-Arbeitgeber will nun auch ordentlich Cash zurück, berichtet der „Spiegel“. Offenbar verklagt der Springer-Verlag Reichelt auf Rückgabe einer Millionensumme!

Am Donnerstag soll der Verlagskonzern eine umfangreiche Zivilklage gegen Reichelt beim Berliner Arbeitsgericht eingereicht haben. Dies bestätigte eine Gerichtssprecherin. Es geht um die siebenstellige Abfindung Reichelts. Und um eine hohe Vertragsstrafe, die Springer geltend machen möchte.

Abfindung zurück plus Vertragsstrafe?

Die Begründung laut Informationen des „Spiegel“: Im Abwicklungsvertrag seien neben der hohen Abfindung auch diverse Pflichten für Reichelt festgelegt worden – an die er sich nach Springer-Meinung nicht hielt. Im Herbst 2021 war Reichelt nach einem Compliance-Verfahren (nach Verstößen gegen Verlags-Regeln) und nach zahlreichen Vorwürfen von weiblichen Mitarbeiterinnen wegen übergriffigen Verhaltens geschasst worden.

Zwar gab es eine siebenstellige Summe, dafür verpflichtete Reichelt sich bei der Entlassung zu mehreren Dingen, die er missachtet haben soll, so der „Spiegel“: etwa Vertraulichkeit bei bestimmten Interna oder den Umgang mit internen Daten. Außerdem soll es ein Abwerbungsverbot gegeben haben. An ein solches hätte Reichelt sich definitiv nicht gehalten: Mehrere ehemalige „Bild“-Mitarbeitende sind mittlerweile bei seinem Medien-Start-up „Rome Medien GmbH“ angestellt.

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Neben der siebenstelligen Abfindung soll Springer noch eine sechsstellige „Vertragsstrafe“ einfordern, weil Reichelt sich an besagte Vereinbarungen nicht hielt. Offiziell bestätigen wollte der Verlag dies aber zunächst nicht. Julian Reichelt bestreitet bis heute alle Vorwürfe um Affären mit Untergebenen und Machtmissbrauch. (km)

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