„Keine Versöhnung“ von William und Harry – und ein schweres Erbe
Das war mal ein Überraschungs-Comeback! Die einstigen „Fab Four“, Prinz William, Kate, Harry und Meghan erschienen am Samstag Seite an Seite. Eigentlich sind die beiden Paare zerstritten – aber in Windsor zeigten sie sich in trauter Viersamkeit, schüttelten Hände und plauderten mit Trauernden, die sich dort im Gedenken an die Queen versammelt hatten. Ein schöner Moment – aber die Briten glauben nicht an eine Reunion.
Während des so genannten „Walkabouts“ vor dem königlichen Anwesen in Windsor schauten sich die Paare Blumen und Karten an und unterhielten sich mit Untertanen an den Absperrungen. „In solchen Momenten muss man zusammenstehen“, sagte Kate laut „Daily Mail“ zu einer der Trauernden. Ein junges Mädchen fragte Meghan nach einer Umarmung – und wurde von der herzlich gedrückt. Die Queen wäre bestimmt happy gewesen, ihre Enkel zusammen zu sehen.
Erster gemeinsamer Auftritt sei über zwei Jahren
Der erste gemeinsame Termin der vier seit 2020 soll eine Idee von William gewesen sein, er lud Bruder und Schwägerin spontan telefonisch ein. Klar, dass die britische Presse sich danach fast überschlug mit Analysen und Deutungen des Surprise-Auftritts. „Harry und Meghan hielten sich fast die ganze Zeit an den Händen“, stellte Körpersprache-Expertin Judi James fest. Obendrein sei sie es gewesen, die nach Kommunikation mit William und Kate gesucht habe. Faszinierende Erkenntnisse.
Dass es zu einer dauerhaften Annäherung kommt, glauben royale Experten nicht. Ein Indiz: Nach dem 40-minütigen Auftritt brausten die Paare in verschiedenen Wagen davon. „Das ist keine Versöhnung“, kommentierte der Royalty-Experte des TV-Senders ITV, Chris Ship. William habe es „für seine Großmutter und seinen Vater getan.“ Meghan und Harry sind mittlerweile zurück in Kalifornien, eine Aussprache gab es wohl nicht.
Es gibt aber auch eine Menge zu organisieren – bei aller Trauer haben vor allem William und Kate viel auf dem royalen Zettel. William trägt jetzt den bisherigen Titel von Vater Charles – er ist Prinz von Wales, Kate (40) wird Prinzessin von Wales. Die letzte, die diesen Titel trug, war Prinzessin Diana.
Die Proklamation von Charles am Samstag war zwar ein rein formeller Akt, doch für viele markierte sie doch den Beginn einer neuen Ära. Als die Ausrufung auf dem Balkon des St.-James’s-Palastes verlesen wurde, brach nebenan Jubel aus. „Lang lebe der König“, schallte es herüber. Bei allem Jubel: Charles weiß, dass er wohl nie so beliebt wie seine legendäre Mutter werden wird.
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Er übernimmt den neuen Job als älterer Herr – nie war ein Regent bei Amtsantritt älter als er. Charles und Camilla starten im Rentenalter in ein neues Leben. „Es wird mir nicht länger möglich sein, soviel meiner Zeit und meiner Energie für die Wohltätigkeitszwecke und Themen aufzubringen, die mir am Herzen liegen“, erklärte Charles am Samstag. Nicht nur das: Obwohl er zu Umweltschutz, Architektur und sozialen Fragen starke Ansichten vertritt – als König wird er die öffentlich nicht mehr äußern können.
Was nun noch folgt, ist die Krönung – der Termin dafür ist allerdings noch offen. Elizabeth II. war erst 16 Monate nach ihrer Thronbesteigung gekrönt worden.