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Dürre
  • Trockenheit in Bayern – hier sieht man einen ausgetrockneten Weiher in Franken.
  • Foto: picture alliance/dpa

Katastrophale Trockenheit: Der Dürre-Report Deutschland

Herrscht bei uns wirklich Dürre? Was hier im Norden derzeit nicht sofort offensichtlich ist, bekommen andere Regionen in Deutschland schwitzend zu spüren: Es ist viel zu heiß und zu trocken. Und so wird’s in Zukunft wohl auch bleiben. Das ist für die Natur eine Katastrophe – und somit für uns auch.

Was genau ist eigentlich Dürre? Gibt es da eine Definition? Ja, gibt es: Wenn die Bodenfeuchte an einem Ort geringer ist, als sie es in 80 Prozent der Jahre zur gleichen Zeit war, spricht man wissenschaftlich von Dürre. Bei schwerer Dürre liegt der Wert bei 90, bei extremer bei 95 und bei außergewöhnlicher Dürre bei 98 Prozent der Jahre. Auch die gibt es momentan in Deutschland, zum Beispiel im Schwarzwald, Fichtelgebirge, Erzgebirge und im Harz. Basierend auf dem Wetter, Bodeneigenschaften und anderen Daten berechnet der „Dürremonitor“ des Helmholtz-Zentrumd für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig, wie schlimm es steht.

Die Erderhitzung spielt in Sachen Dürre eine wichtige Rolle – denn dadurch regnet es seltener: „Mit jedem Grad Temperaturerhöhung kann die Atmosphäre sieben Prozent mehr Wasser halten“, erklärt DWD-Meteorologe Andreas Brömser.

„Es regnet daher, wenn es regnet, stärker und es regnet gleichzeitig seltener. Es gibt eine Tendenz zu langen Trockenperioden, die von Starkregen unterbrochen werden.“ Die sintflutartigen Güsse sind aber nicht besonders hilfreich, denn der trockene und harte Boden kann die Wassermassen schlecht aufnehmen.

Für die Natur ist das alles eine absolute Katastrophe: „Die Dürre hat auf verschiedene Ökosysteme massive Auswirkungen, darum sind unterschiedlichste Arten betroffen“, so Thomas Behrends vom Naturschutzbund (Nabu) Schleswig-Holstein. Besonders Flüsse, Seen und Auen leiden an niedrigen Wasserständen.

Dürre hat katastrophale Auswirkungen auf Wälder und Gewässer

Steigt die Temperatur in den Gewässern auf über 25 Grad, ist das für viele Fische tödlich. „In der Elbe bei Hamburg ist das Problem schon angekommen, für den Main steht es kurz bevor“, sagt BUND-Sprecher Daniel Jahn. Auch für die Wälder sind die Folgen dramatisch: „Bundesweit sind die Wälder durch Waldbrand bedroht und bundesweit sterben Bäume in den Wäldern einzeln, in Gruppen oder sogar flächig ab, wenn der Wasservorrat des Bodens aus dem Winterhalbjahr aufgebraucht ist.“

Es sieht alles nicht gut aus – und wir Menschen sind schuld daran. Umweltministerin Steffi Lemke sagte gerade im Deutschlandfundk: „Inzwischen sind durch die Folgen der Klimakrise so viele wirkliche Hitzetage bei uns auch in Deutschland angekommen, dass das für die Natur und auch für uns Menschen teilweise eine Bedrohung darstellt.“ Sie will bis Ende des Jahres eine nationale Wasser-Strategie vorlegen.

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Durstig muss hierzulande aber (noch) niemand bleiben: „Es muss niemand auf Trinkwasser verzichten, und gegenwärtig muss man auch nicht auf Duschen verzichten, weil es zu wenig Wasser gäbe. Aber wir müssen eben Vorsorge treffen, weil die Wissenschaft uns sagt, dass solche Dürreereignisse, Hitzeereignisse häufiger auftreten werden und extremer werden“, so Lemke. (dpa/miri)

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