Ein mit Hilfsgütern beladener LKW steht vor dem Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gaza-Streifen.
  • Ein mit Hilfsgütern beladener LKW steht vor dem Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gaza-Streifen. Hilfsorganisationen haben den Kontakt zu ihren Teams im Gazastreifen verloren.
  • Foto: picture alliance/dpa | Gehad Hamdy

Internet-Zusammenbruch in Gaza: Hilfsorganisationen verlieren Kontakt zu Mitarbeitern

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat keinen Kontakt mehr zu Mitarbeitern, Gesundheitseinrichtungen und anderen Partnern im Gazastreifen. Das schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitagabend auf der Plattform X, früher Twitter. Wegen der „Belagerung“ mache er sich große Sorgen um deren Sicherheit und die unmittelbare Gesundheitsgefährdung von gefährdeten Patienten.

Neben der WHO haben auch das UN-Kinderhilfswerk Unicef, das UN-Entwicklungsprogramm UNDP und das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) nach eigenen Angaben keinen Kontakt mehr zu ihren Kollegen in Gaza. Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell schrieb auf X: „Ich mache mir große Sorgen um ihre Sicherheit und eine weitere Nacht unaussprechlichen Grauens für 1 Million Kinder in #Gaza. Alle humanitären Helfer und die Kinder und Familien, denen sie behilflich sind, MÜSSEN geschützt werden.“ Auch das UNDP erklärte, zutiefst besorgt um die Sicherheit des Teams in Gaza und aller dortigen Zivilisten zu sein.

Hilfsorganisationen wie Save the Children und der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) berichteten von ähnlichen Problemen beim Kontakt zu ihren Mitarbeitern. „Wir haben den Kontakt zu unseren 54 NRC-Kollegen in Gaza verloren“, teilte Generalsekretär Jan Egeland am Samstag auf X mit. Save the Children verlor ebenfalls die Verbindung zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort. Eine Ausweitung der Bodeneinsätze im Gazastreifen gefährde mehr Leben von Kindern, warnte die Organisation. Sie forderte eine sofortige Feuerpause.

Gaza: Alle Kommunikations- und Internetdienste scheinen ausgefallen

Zuvor hatte die Palästinensische Telekommunikationsgesellschaft mitgeteilt, alle Kommunikations- und Internetdienste seien wegen der heftigen Bombardierung durch die israelische Armee ausgefallen. Auch der Palästinensische Rote Halbmond schrieb auf X, man habe den Kontakt zu allen Einsatzzentralen und Teams im Gazastreifen verloren.

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Israels Armee hat angekündigt, ihre Bodeneinsätze im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas auszuweiten. In den letzten Stunden habe das Militär seine Angriffe im Gazastreifen bereits verstärkt, hieß es. In dem abgeriegelten Küstenstreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen, davon rund die Hälfte Kinder.

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