Tödliches Virus wütet in Uganda – doch die Uno kann nicht helfen
Virus auf dem Vormarsch – und keine Hilfe: In Uganda sterben immer mehr Menschen an Ebola. Noch gibt es keine speziellen Medikamente und Impfstoffe gegen die grassierende, neue Sudanvariante. Auch das Uno-Flüchtlingswerk würde gerne unterstützen – doch es fehlt an Geld.
Wie die Organisation mitteilte, mangelt es schon am nötigsten – das UN-Flüchtlingswerk (UNHCR) sei nicht in der Lage, genügend Seife und Hygieneartikel in Uganda zu beschaffen, um die tödliche Krankheit zu bekämpfen. Das finanzielle Loch scheint tief zu sein: Das UNHCR bezifferte die fehlenden Finanzmittel bis Jahresende auf mindestens 700 Millionen US-Dollar (708 Millionen Euro). Schon jetzt müssten viele Hilfsorganisationen wichtige Programme einschränken, um mit den knapperen Mitteln auszukommen. Finanziert wird das UNHCR vor allem durch Spenden von Regierungen, Privatunternehmen, Stiftungen und Privatpersonen.
Auch in anderen Ländern fehle für dringend benötigte Hilfe Geld, teilte das UNHCR weiter mit. So sei im zentralafrikanischen Staat Tschad die Wasserversorgung in den Lagern aufgrund von Kraftstoffmangel unterbrochen worden. Im Libanon erhielten 70.000 extrem gefährdete Flüchtlingsfamilien nicht mehr die vom UNHCR bereitgestellte Hilfe.
Uganda: Immer mehr Menschen sterben an Ebola
In Uganda verschlimmert sich hingegen die Ebola-Lage weiter, nach Regierungsangaben starben bislang 28 Menschen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters gehen die Gesundheitsbehörden vor Ort davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen höher sein könnten.
Um die 11.000 Toten des bisher größten Ausbruch des Virus‘ von 2014 bis 2016 zu vermeiden, verhängte Ugandas Präsident Yoweri Museveni Mitte Oktober bereits Maßnahmen zur Eindämmung. Unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre und Reisebeschränkungen in und aus zwei von Ebola betroffenen Distrikten für 21 Tage.
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Das Ebola-Virus, das häufig zu hohem Fieber und inneren Blutungen führt, stammt ursprünglich von Wildtieren und ging durch den Kontakt mit infizierten Tieren auf den Menschen über. Von Mensch zu Mensch überträgt es sich durch den körperlichen Kontakt und vor allem durch Körperflüssigkeiten.
Infizierte sind erst dann ansteckend, wenn sie Symptome zeigen. Die Inkubationszeit zwischen Infektion und Krankheitsausbruch beträgt laut dem Gesundheitsministerium in Uganda zwischen 2 und 21 Tagen. (alp/dpa)
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