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  • Eine Impfung mit AstraZeneca kann jetzt jeder Deutsche bekommen.
  • Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/d

Impfen ohne Priorisierung: Wie jetzt jeder AstraZeneca erhalten kann

Berlin –

Wer will, der darf ab jetzt auch: Die Bundesregierung hat die Prioisierung für den Impfstoff von AstraZeneca aufgehoben. Das heißt, jeder kann sich künftig den immunisierenden Pieks geben lassen.

Damit ist jetzt das Ziel erreicht, dass „unabhängig von Alter oder Vorerkrankung jeder, der mit AstraZeneca geimpft werden möchte, auch geimpft werden kann“, so Gesundheitsminister Jens Spahn. Impftermine in der Praxis der Hausärztin oder des Hausarztes kann nun jeder Erwachsene vereinbaren. „Das heißt, dass beim Impfen in den Arztpraxen die Ärzte entscheiden, wer jetzt wann mit dem Impfen dran ist“, sagte der CDU-Politiker. Gemeinsam mit den Patienten sollen sie auch festlegen können, wie bald die nötige zweite Impfung folgt.

Ärzte begrüßen die Impfstoff-Freigabe

Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) unterstützt die Freigabe. Zwar liegen die Zahlen der Impfungen in den Praxen schon erfreulich hoch – laut KVH wurde am Mittwoch ein Rekord von 12.000 Dosen an einem Tag aufgestellt. „Dass es nicht noch mehr geworden sind, liegt allein am fehlenden Impfstoff“, sagt der KVH-Vorsitzende Walter Plassmann. Wenn genug Impfstoff vorhanden ist, sollen Termine online über die KVH gebucht werden können.

„Für AstraZeneca sollte gelten, dass jeder, der sich damit impfen lassen will, dies auch kann“, sagte Plassmann kurz vor der Entscheidung am Donnerstag. „Die Ärzte verbringen aktuell viel zu viel Zeit damit, skeptische Patienten von dem Impfstoff zu überzeugen.“ Das mache die Organisation der Sprechstunde schwieriger und verlangsamt die Impf-Geschwindigkeit. „AstraZeneca kann man recht einfach quasi nebenbei impfen, indem Patienten in der Sprechstunde darauf angesprochen werden, ob sie geimpft werden wollen“, so Plassmann.

AstraZeneca: Impfstoff mit Image-Problem

AstraZeneca hat bei vielen Menschen ein Image-Problem. Der britisch-schwedische Hersteller war immer wieder in den Schlagzeilen – obwohl Experten ihn für genauso geeignet halten wie die der anderen Hersteller. Beim Einsatz in jüngeren Altersgruppen traten 4 bis 16 Tage nach der Impfung selten teils tödliche Blutgerinnsel im Gehirn auf. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) den Einsatz für Menschen ab 60 Jahren.

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In der Altersgruppe falle die Nutzen-Risiko-Abwägung „eindeutig zu Gunsten der Impfung“ aus. Denn mit dem Alter steigt das Risiko für schwere und tödliche Verläufe. Auch für Jüngere ist die Impfung mit dem Präparat aber möglich – „nach ärztlicher Aufklärung und bei individueller Risikoakzeptanz durch den Patienten“, so die Impfkommission.

Nach monatelangen Einschränkungen gibt es also endlich sowas wie Hoffnung. Sagt auch die Hamburger Virologin Marylyn Addo: „Sobald wir die dritte Welle hinter uns haben, sollten wir mit einer Kombination aus gutem Impfschutz und regelmäßigem Testen raus sein aus dem Schlimmsten – wenn es nicht noch irgendwelche schlimmen Überraschungen gibt.”

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