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Die Waldbrände um das brandenburgische Treuenbrietzen sind noch nicht unter Kontrolle.
  • Die Waldbrände um das brandenburgische Treuenbrietzen sind noch nicht unter Kontrolle.
  • Foto: picture alliance/dpa

Hitze und Brände in Europa: „Ein Vorgeschmack auf die Zukunft“

Sengende Hitze weit über 30 Grad, Temperaturrekorde in ganz Europa und Waldbrände, ob im brandenburgischen Treuenbritzen, in Frankreich oder Spanien: Was wir jetzt erleben, ist keine Ausnahme, sondern wird die Regel. „Das ist leider ein Vorgeschmack auf die Zukunft“, prophezeit Clare Nullis, die Sprecherin der Weltwetterorganisation (WMO). Der Klimawandel ist Realität – das lässt sich nicht mehr leugnen.

Wie fatal die Auswirkungen auch bei uns sind, zeigt sich bei Treuenbrietzen zwischen Potsdam und Wittenberg: Dort steht der Wald in Flammen. So schlimm ist die Lage, dass der Katastrophenfall ausgerufen wurde und mehrere Ortsteile evakuiert werden mussten.

„Ein Hubschrauber hat die Fläche vermessen. Es sind jetzt etwa 100 bis 110 Hektar betroffen. Das Feuer hat sich in Richtung Osten und Südosten ausgedehnt“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Sonntag. Die Bundeswehr beteiligte sich am Wochenende mit Hubschraubern an den Löscharbeiten. Die Situation weckt bei vielen Menschen schlimme Erinnerungen: Im Sommer 2018 waren in Treuenbrietzen rund 400 Hektar Wald durch Flammen zerstört worden.

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Die Lage ist in ganz Europa ähnlich brenzlig: Im hitzegeplagten Spanien verbrannten in wenigen Tagen 25.000 Hektar Wald. Dort und in einigen Teilen Frankreichs sind die Thermometer momentan mehr als zehn Grad über dem Durchschnitt für diese Jahreszeit. „Als Folge des Klimawandels beginnen Hitzewellen früher, und sie werden häufiger und heftiger“, sagte Nullis. Schuld daran seien die rekordhohen Konzentrationen von Gasen in der Atmosphäre, die den Treibhauseffekt verursachen.

Spanien, Sierra De La Culebra: Ein Feuerwehrmann ist während eines Waldbrandes in der Provinz Zamora in der Region Kastilien-Leon im Nordwesten Spaniens im Einsatz. Emilio Fraile/EUROPA PRESS/dpa
Brände
Spanien, Sierra de la Culebra: Ein Feuerwehrmann im Einsatz bei einem Waldbrand in der Provinz Zamora in der Region Kastilien-Leon im Nordwesten Spaniens

In Italien herrscht seit Monaten Dürre: In einigen Gegenden hat es seit rund vier Monaten nicht mehr geregnet, der Fluss Po weist den niedrigsten Pegelstand seit 70 Jahren auf. Die Wasserknappheit gefährdet Ernten, in einigen Gemeinden darf Wasser nur zum Trinken oder für andere wichtige Bereiche des Alltags verwendet werden.

Extrem-Hitze auch in Frankreich, Italien und Spanien

In Frankreich sprach der Wetterdienst Météo France von der frühesten Hitzewelle seit 1947. In elf Gebieten wurden Temperaturrekorde für Juni aufgestellt: Im südwestfranzösischen Biarritz wurden 42,9 Grad gemessen.

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Hitze überall – den Greenpeace-Klimaexperten Karsten Smid überrascht das nicht: „Extrem wird zum neuen Normal“, erklärte er. Nie zuvor sei es in Europa so früh im Jahr so heiß und trocken gewesen. Und: Deutschland sei auf die Folgen der Klimakrise nicht vorbereitet. Die politische Antwort auf die Entwicklung? Die sei im Prinzip „offensichtlich“: Nötig seien ein schneller Ausstieg aus der Nutzung von Kohle, Öl und Gas und der schnelle Ausbau erneuerbarer Energien.  (dpa/miri)

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