„Dicht im Flieger“-Sänger erklärt: So komplex ist ein guter Ballermann-Hit
Besonders ausgefeilt sind die Songs ja meist nicht: „Aber scheiß drauf, Malle ist nur einmal im Jahr“ oder „Saufen, morgens, mittags, abends, ich will saufen“ sind nur zwei von vielen beliebten Ballermann-Klassikern. Aber was braucht ein Lied, um zur Mitgröl-Hymne zu werden? Mehr als man denkt, sagt jetzt einer, der es wissen muss.
Sein eigener Song heißt „Dicht im Flieger“ und geht so: „Endlich wieder da und schon ein‘n im Tee, und am nächsten Morgen tut die Birne weh. Sangria, Wodka, Wein, wir knall‘n uns alles rein – denn wir woll‘n nur eins (besoffen sein).“
„,Heute geh ich saufen, morgen kann ich nicht mehr laufen‘, das ist halt zu simpel“
Doch Partysänger Julian Sommer glaubt, dass viele unterschätzen, wie aufwendig es ist, so einen Ballermann-Hit zu schreiben: „Klar, sind es oft einfache Reime, aber es geht auch um die Coolness der Texte“, sagte der 24-Jährige jetzt der Deutschen Presse-Agentur. „,Heute geh ich saufen, morgen kann ich nicht mehr laufen‘, das ist halt zu simpel“, so der Musiker aus dem Dorf Hausten in der Eifel.

Polarisierende Texte wie bei den Chart-Hits „Layla“ oder „Olivia“ seien allerdings nicht sein Stil. „Ich will es nicht ausschließen, dass es mal eine kreative Phase gibt, in der solche Dinge eine Rolle spielen. Aber ich habe eigentlich meinen Style gefunden, auf den ich damals selbst gerne gefeiert hätte.“
Vom Autohaus ins Malle-Publikum und selbst auf die Bühne
Sommers Musikkarriere führte ihn aus dem Publikum auf die Bühne. Bis 2019 habe er am Ballermann im Publikum mitgefeiert. Dann sei er auf die Idee gekommen, „selber mal so‘n Lied zu machen“, sagt er.

Im Frühjahr landet er mit „Dicht im Flieger“ einen Hit, der es bis auf Platz sieben der Charts schaffte. Mittlerweile gehört der junge Mann zu den Shooting Stars der Ballermann-Szene, die nach zwei Jahren Corona einen wahren Boom erlebt. Auch „Mallorca-Fanatiker“, „Spreng dein Limit“ und – ganz neu – „Morgen kickt der Kater“ zählen zu seinem Repertoire.
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„Das Leben hat sich komplett geändert, von 0 auf 100“, sagt Sommer, der vor seinem Aufstieg für ein Autohaus gearbeitet hat. „Während der Pandemie waren keine Auftritte möglich, jetzt bin ich jedes Wochenende unterwegs. Das ist natürlich eine starke Umstellung. Aber es macht Mega-Spaß.“ 30 Live-Auftritte sind es allein im August, vom „Bierkönig“ an der Playa de Palma auf Mallorca bis zur Kirmes in Herne im Ruhrgebiet. Teilweise steht er dreimal an einem Abend auf der Bühne – in verschiedenen Städten. (mik/dpa)
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