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Antony Blinken, Außenminister der USA, während einer Pressekonferenz im Außenministerium
  • Antony Blinken, Außenminister der USA. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Pool AFP/AP | Saul Loeb

Hat China einen US-Atomwaffenstützpunkt mit einem Spionageballon ausgespäht?

Die chinesische Regierung hat sich erstmals zu dem Spionageballon geäußert, der am Mittwoch über dem amerikanischen Bundesstaat Montana gesichtet wurde. Eine Sprecherin des Außenamts kündigte an, dass der Vorfall geprüft werde und warnte vor voreiligen Spekulationen. Laut Berichten des „Wall Street Journal“ befindet sich ein Atomwaffenstützpunkt in der Nähe der Flugzone des Ballons.

Chinas Regierung geht nach eigenen Angaben den Berichten über einen chinesischen Spionageballon über den USA nach und mahnt vor voreiligen Spekulationen. „Wir sammeln und überprüfen die Fakten“, sagte Außenamtssprecherin Mao Ning am Freitag vor der Presse in Peking. „Wir hoffen, dass beide Seiten die Sache mit einem kühlen Kopf behandeln.“ Es sei nicht hilfreich, zu spekulieren oder die Angelegenheit aufzubauschen, bevor klar werde, was passiert sei.

Beziehungen zwischen USA und China sind angespannt

Zuvor hatte das US-Militär einen chinesischen Spionageballon über dem Norden der USA gesichtet. Der Ballon flog am Mittwoch über dem Bundesstaat Montana, wo im Norden auf einem Militärstützpunkt nach Angaben des „Wall Street Journal“ 150 mit Atomsprengköpfen bestückte Interkontinentalraketen lagern. Die Spionagesysteme des Ballons lieferten einen „begrenzten Mehrwert“ im Vergleich zu Informationen, die China mit erdnahen Satelliten sammeln könne.

Man sei sich sicher, dass der Ballon aus China stamme, hieß es aus dem Pentagon. Schon in der Vergangenheit habe es ähnliche Vorfälle gegeben. Der Vorfall ereignete sich kurz vor dem China-Besuch von US-Außenminister Antony Blinken, der am Sonntag in Peking erwartet wird. Es ist die erste Visite eines US-Außenministers in China seit Oktober 2018. Die Beziehungen sind angespannt.

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Streitpunkte sind Chinas Rückendeckung für Russlands Angriffskrieg in der Ukraine, seine Drohungen gegen Taiwan, die umstrittenen Ansprüche Pekings im Südchinesischen Meer, der Handelskrieg und amerikanische Exportkontrollen für Hochtechnologie. China wirft den USA vor, seinen Aufstieg eindämmen zu wollen und einen neuen Kalten Krieg zu verfolgen. (dpa/mp)

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