Größte Suchaktion seit Jahrzehnten nach Loch-Ness-Monster Nessie geplant
Kommt Nessie jetzt endlich an den Haken? Seit Jahrhunderten fasziniert der Mythos des See-Ungeheuers im schottischen Loch Ness die Menschen. Zwar gilt die Ur-Saga wissenschaftlich als widerlegt, trotzdem: Experten und Freiwillige wollen bald erneut auf die Suche gehen – dieses Mal mit modernster Technik.
Es wird eng für Nessie – sollte es sie tatsächlich geben: Mit der größten Suchaktion seit Jahrzehnten soll jeder Zentimeter des weltberühmten, 230 Meter tiefen und sehr dunklen Sees in den schottischen Highlands ab Ende August genau untersucht werden. Über Wasser sollen tagelang Drohnen mit Infrarotkameras Wärmebilder erzeugen, unter der Oberfläche wird ein Hydrophon – eine Art Unterwassermikrofon – akustische Signale aufzeichnen. Alles, um die wohl bekannteste Botschafterin für Schottland in den Tiefen des Sees endlich aufzuspüren.
Nessie im Loch Ness: Größte Suche seit Jahrzehnten geplant
Seit Jahrhunderten gibt es immer wieder Berichte über Sichtungen eines angeblichen Seeungeheuers oder eines großen, unbekannten Wesens im Loch Ness. Der Nessie-Tourismus nahm vor gut 90 Jahren Schwung auf, nachdem die Lokalzeitung „Inverness Courier“ über die Begegnung einer Hotelmanagerin im Ort Drumnadrochit mit einem „Wassermonster“ berichtet hatte. In dem Hotel befindet sich mittlerweile das Loch Ness Centre, das über Nessie und den See informiert und Touren anbietet. Bis heute pilgern Tausende Tourist:innen jährlich an den sagenumwobenen See. Gesehen hat Nessie bisher aber niemand von ihnen.
Zuletzt wurde der Loch Ness 1972 systematisch nach einem unbekannten Lebewesen durchsucht – ohne Ergebnis. „Nessie“-Enthusiasten hatten immer wieder damit argumentiert, dass es sich bei ihr um einen urzeitlichen Meeressaurier handeln würde, der in der schottischen Kälte überlebt hätte. Diese Theorie widerlegte 2019 ein internationales Forscherteam: Es gebe nicht einmal „weit entfernt“ irgendwelche Hinweise darauf, dass im See solche Urzeit-Kreaturen überlebt hätten.
Die Wissenschaftler:innen hatten umfangreich DNA-Proben aus dem See analysiert – und kamen zu dem Schluss: Bei „Nessie“ könnte es sich mit einiger Wahrscheinlichkeit um einen oder mehrere riesige Aale handeln. Aber: Ein US-Forscher rechnete erst vor kurzem aus: Die Wahrscheinlichkeit, einen ein Meter großen Aal im schottischen See zu entdecken, liegt auch bei etwa eins zu 50.000. Noch größere Aale dort entdecken, sei „praktisch gleich null.“
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Trotzdem: den Glauben an eine Begegnung mit dem See-Ungeheuer wollen einige noch nicht aufgeben. „Es ist eine organisierte Beobachtung des Loch Ness, das ist großartig“, sagte Vollzeit-Nessie-Sucher Steve Feltham. „Je mehr Augen auf das Wasser gerichtet sind, desto besser.“ Feltham sucht seit mehr als 30 Jahren direkt am See nach dem „Monster“ – länger als jeder andere. (alp)
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