Jeffrey Epstein Ghislaine Maxwell
  • Horror-Duo: Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell (Archivbild).
  • Foto: imago/ZUMA Press

Ghislaine Maxwell: Verteidiger fordern Prozess-Neuauflage

Wird der Prozess um die Epstein-Gehilfin Ghislaine Maxwell (60) nochmal neu aufgerollt? Nach dem Schuldspruch gegen die Ex-Partnerin des verstorbenen US-Multimillionärs Jeffrey Epstein wollen ihre Verteidiger eine Neuauflage des Prozesses beantragen. Grund seien Äußerungen eines Geschworenen: Dieser erzählte jüngst in Interviews, selbst Opfer sexuellen Missbrauchs gewesen zu sein.

Maxwells Verteidiger informierten die New Yorker Bundesrichterin Alison Nathan am Mittwoch (Ortszeit) in einem Schreiben. Nathan setzte daraufhin eine Frist bis zum 19. Januar an, um einen möglichen Antrag auf ein neues Verfahren zu verhandeln. Die Richterin lehnte jedoch ab, bis dahin alle übrigen Beratungen in dem Verfahren auszusetzen. Die Maxwell-Verteidiger forderten auch eine Prüfung des Auswahlprozesses der Geschworenen.

Ghislaine Maxwell: Verteidiger fordern Neuauflage des Prozesses

Hintergrund: Der britischen Zeitung „Independent“ hatte ein Jury-Mitglied von einem eigenen, erlebten sexuellen Missbrauch berichtet und unter anderem gesagt: „Ich weiß, was geschah, als ich sexuell missbraucht wurde.“ Er habe seine Geschichte bei den Jury-Beratungen geschildert. Er glaube, er habe den anderen helfen können, die Opfer zu verstehen. Auch ein zweites Mitglied der Geschworenen-Jury, das darum bat, anonym zu bleiben, berichtete am Mittwoch der „New York Times“, es habe als Kind sexuellen Missbrauch erfahren und bei Jury-Beratungen darüber gesprochen.

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Die Enthüllungen der beiden Geschworenen könnten problematisch sein, sollten diese ihre Erfahrungen dem Gericht nicht vor Prozessbeginn offengelegt haben, schrieb die „New York Times“ weiter. Alle potenziellen Geschworenen seien in einem vertraulichen Fragebogen gefragt worden, ob sie, Verwandte oder Freunde Opfer von sexuellem Missbrauch waren. In einem Interview mit der britischen „Daily Mail“ sagte eines der beiden Jury-Mitglieder, er könne sich an Einzelheiten des Fragebogens nicht mehr erinnern, fügte aber hinzu, er habe alle Fragen wahrheitsgemäß beantwortet.

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Maxwell war in sechs Punkten angeklagt, unter anderem wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken. In diesem und vier weiteren Anklagepunkten war sie Ende Dezember schuldig gesprochen worden. Die Britin habe als Helferin ihres Ex-Partners Epstein eine zentrale Rolle beim Aufbau von dessen Ring zum sexuellen Missbrauch junger Mädchen gespielt, hatte die Jury in New York entschieden. Der 60-Jährigen drohen mehrere Jahrzehnte in Haft. (alp/dpa)

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