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Die Energy Sniffs
  • Die Vertreiber versprechen, dass „Energy Sniffs“ auch für Feiern gut geeignet seien (Symbolfoto).
  • Foto: dpa | Christoph Schmidt

„Geiles Zeug”: Sie sehen aus wie Koks – wie gefährlich sind Energy Sniffs?

Aus Österreich kommt schon der Energydrink „Red Bull“. Nun gibt es ein neues Aufputschmittel aus der Alpenrepublik: Der Energy Sniff. Das hochdosierte Koffeinpulver, welches durch die Nase eingenommen wird, kommt besonders gut bei der Jugend an. Experten warnen vor dem Konsum.

Die Energy Sniffs haben – je nach Anbieter – unterschiedliche Inhaltsstoffe. In allen ist aber eine hohe Dosierung von Koffein enthalten. „Teilweise sind noch Kräuter zugemischt, bei denen man ebenfalls gesundheitliche Risiken nicht sicher ausschließen kann“, so Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg gegenüber der MOPO. Die Vertreiber versprechen, dass es sowohl für sportliche Ausdauer als auch für einen langen Arbeitstag oder Feiern gut geeignet sei.

Das Koks der Alpen?

Berühmtheit hat das Produkt unter anderem erlangt, als in der österreichischen Version von „Höhle der Löwen“ namens „2 Minuten 2 Millionen“ der Gründer von „Wildkraut“, Eugen Fulterer, im Mai sein neues Produkt vorstellte und um Sponsoren warb. Er sprach von „Red Bull für die Nase“, nur das alles auf natürlichen Inhaltsstoffen basiere. Einer der Investoren fragte damals: „Ist das das Koks der Alpen?“ Gegen die Kokain-Andeutung schien der Gründer nichts zu haben, denn genau von diesem Image lebt die Verkaufe des Pulvers.

Energy Sniffs werden geschnupft. Mit dem Wort „Line“, welches im Zusammenhang mit Kokain häufig verwendet wird, wird gespielt, gerne auch mit dem generellen Bild einer Partydroge. Experten warnten denn auch vor einer Verharmlosung von Drogen durch diese Form der Einnahme und des Marketings.

Auf Social Media wird von den österreichischen Unternehmen „Wildkraut“, „Geiles Zeug“ sowie „WP“ intensiv mit Anspielungen auf Popkultur, beliebten Kultfiguren wie Yoda aus Star Wars und lustigen Sprüchen für das Produkt geworben – mit Erfolg. Damit nehmen die Produkte besonders eine jüngere Zielgruppe, für die das Produkt noch gar nicht legal ist, ins Visier. Genau für diese Zielgruppe sind die Sniffs jedoch besonders schädlich. Denn der hohe Koffeingehalt kann zu Herzrasen, Bluthochdruck, Nervosität, Schlafstörungen und Übelkeit führen. Auch die Art und Weise wie das Mittel eingenommen wird, ist auf mehrere Weisen bedenklich. Das Sniffen durch die Nase schadet den Schleimhäuten und wenn man dazu dann auch noch einen Geldschein verwendet, können noch mehr Erreger und Keime in die Nase gelangen.

Energy Sniffs als rechtlicher Graubereich

Erhalten kann man die Produkte online, aber auch in Kiosken oder Tabakfachgeschäften in Hamburg sowie in weiteren europäischen Städten. Dabei variieren die Preise je nach Menge und Anbieter zwischen 10 bis 16 Euro für ein Gramm, wofür die Firmen 10 bis 20 Sniffs versprechen.

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„Wir sehen diese Produkte – Koffeinkonzentrate in Pulverform – sehr kritisch und fordern die Behörden auf, schnell rechtlich zu prüfen, ob diese Produkte in dieser Form einfach so verkauft werden dürfen. Diese Produkte befinden sich rein rechtlich in einem Graubereich, aus unserer Sicht ganz bewusst von den Anbietern so gewählt“, so Armin Valet. Unklar sei außerdem, ob es sich um ein Lebensmittel, ein Nahrungsergänzungsmittel oder ein Arzneiprodukt handele.

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