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Der Polizeipräsident von Aalen, Reiner Möller, auf der Pressekonferenz zur Verhaftung eines Verdächtigen
  • Der Polizeipräsident von Aalen, Reiner Möller, auf der Pressekonferenz zur Verhaftung des Verdächtigen
  • Foto: picture alliance/dpa

Gefasst! Mutmaßlicher Serienmörder von Schwäbisch Hall ist Familienvater

Sie haben ihn! Die Erleichterung in Schwäbisch Hall ist groß. Nachdem zwei Seniorinnen innerhalb weniger Wochen brutal zu Tode kamen, ist jetzt ein Mann gefasst worden. Ein Serienkiller und brutaler Räuber, so scheint es. Und auch ein verheirateter Mann mit zwei Kindern.

Der aus Serbien stammende Verdächtige ist in Untersuchungshaft. Er soll im Januar eine 89-Jährige in Michelbach an der Bilz und im vergangenen Dezember eine 77-Jährige im nur wenige Kilometer entfernten Schwäbisch Hall getötet haben. Und noch ein Verbrechen geht wohl auf sein Konto: Mitte Januar soll er im nahegelegenen Ilshofen einen 83-Jährigen an seiner Wohnung überfallen, mit einer Waffe bedroht und Geld gefordert haben.

Tatmotiv: Habgier. Davon gehen die Ermittler auch im Fall der getöteten 77-Jährigen aus. Die Frau musste wohl am Tag vor Heiligabend für ein paar hundert Euro sterben. Und womöglich hat der Verdächtige noch mehr Menschen getötet. Da ist zum Beispiel noch der ungeklärte Tod einer 94 Jahre alten Seniorin, deren Leiche im Oktober 2020 ganz in der Nähe der Wohnung der toten 77-Jährigen gefunden wurde. Die Polizei prüft einen Zusammenhang.

Morde von Schwäbisch Hall: Ermittler arbeiteten rund um die Uhr

Die Ermittler arbeiteten rund um die Uhr und unter Hochdruck. „Zahlreiche Puzzleteilchen habe zur Identifizierung des Täters geführt“, sagte Aalens Polizeipräsident Reiner Möller. Nachbarn wurden zu kleinsten Details befragt, jeder Hinweis untersucht und rund 350 Spuren, darunter auch DNA-Spuren, wurden ausgewertet worden. Auch ein Phantombild des mutmaßlichen Täters habe zum Fahndungserfolg beigetragen. Das Bild war nach dem versuchten Raubüberfall in Ilshofen angefertigt worden. Das 83-jährige Opfer war bei der Tat niedergeschlagen und leicht verletzt worden.

Schwäbisch Hall: Verdächtiger schweigt zu den Taten

Und was sagt der Verdächtige? Nichts. Der 31-Jährige schweigt zu den Taten. Was er angegeben hat: Er sei mit seiner Frau und zwei Kindern Anfang Dezember 2022 nach Deutschland eingereist. Eine Meldeadresse habe er nicht. Unklar, wie lange er sich schon in Schwäbisch Hall aufhielt. In Zusammenarbeit mit den serbischen Behörden wird gerade geklärt, ob er in seinem Heimatland möglicherweise schon auffällig wurde.

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Der Tod der alten Damen hatte die Menschen in der Region Schwäbisch Hall in Aufregung und Angst versetzt. Schon nach dem Tod der 77-Jährigen im Dezember hatte die Polizei die Soko „Höhe“ gebildet. Als rund einen Monat später die Leiche der 89-Jährigen in Michelbach gefunden wurde, wurde die Sonderkommission von rund 50 auf mehr als 75 Beamte aufgestockt – unterstützt von Spezialisten der Rechtsmedizin, des Kriminaltechnischen Instituts des Landeskriminalamtes und Kräften des Polizeipräsidiums Einsatz. Die Soko besteht auch nach der Festnahme des 31-Jährigen erstmal in gleicher Stärke fort, sagte Lustig.

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