• Das Wohnheim der vermissten Schüler ist verlassen – Lehrer und Betreuer finden nur noch leere Betten vor.
  • Foto: dpa/AP

Furchtbar!: Terroristen entführen hunderte Kinder – Bekennerbotschaft aufgetaucht

Lagos –

Sie stürmten eine Schule, schossen mit Maschinenpistolen um sich und verschleppten mehrere Hundert Kinder: Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hat sich zu der schrecklichen Tat im westafrikanischen Nigeria bekannt – und sie mit einer „islamfeindlichen westlichen Erziehung“ der Kinder begründet.

Es müssen furchtbare Szenen gewesen sein: Bei dem Überfall auf die nigerianische Schule mit 839 Schülern schossen am Freitag mehrere Angreifer mit Maschinenpistolen um sich, wie Polizeisprecher Gambo Isah am Wochenende sagte. Augenzeugen berichteten, dass zahlreiche Kinder verschleppt wurden. Etwa 200 Kinder und Jugendliche konnten entkommen.

Nigeria: Hunderte Kinder durch islamistische Terrorgruppe entführt

Nach eigenen Angaben erhielt die Online-Zeitung „Daily Nigerian“ am Dienstag eine Audio-Botschaft des Boko-Haram-Anführers Abuibakar Shekau, in der sich die Gruppe zu der Tat bekannte und sie mit einer „islamfeindlichen westlichen Erziehung“ der Schüler begründete. Laut dem Gouverneur des Bundesstaates, Aminu Masari, besteht Kontakt der Behörden zu den Entführern, wie er über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte.

Unklarheit herrscht über die Zahl der verschleppten Kinder und Jugendlichen. Die nigerianische Regierung spricht von 333 entführten Schülern. Der „Daily Nigerian“ zufolge sind es mit 668 mehr als doppelt so viele.

Boko Haram bekennt sich zu Angriff auf Schule in Nigeria

In der Nachricht der Terrorgruppe heißt es „Daily Nigerian“ zufolge: „Was in Katsina passiert ist, wurde getan, um den Islam zu fördern und un-islamische Praktiken wie westliche Erziehung zu entmutigen.“ Die Zeitung erhielt früher schon Selbstbezichtigungsnachrichten von Boko Haram.

Die islamistische Terrorgruppe ist im Norden Nigerias, Tschad, Kamerun und Niger aktiv und setzt sich für die Durchsetzung aller Regeln des Islams in ganz Nigeria sowie das Verbot westlicher Bildung ein. Ähnliche Überfälle hat Boko Haram schon wiederholt verübt. Im April 2014 hatte sie aus einer Schule in Chibok (Bundesstaat Borno) 276 Mädchen entführt. Viele gelten bis heute noch als vermisst. (prei/dpa)

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