Nonne
  • Nonne veruntreute Geld für eigene Schulden (Symbolbild).
  • Foto: imago images

Zehn Jahre lang: Nonne klaut 835.000 Dollar – für Casino-Schulden

Sie hielt den irdischen Verlockungen nicht stand: Eine Nonne hatte einst gelobt, in Armut zu leben – doch dann verfiel sie den Casinos in den USA. Um ihre Spielschulden zu bezahlen, zweigte sie Hunderttausende Dollar von der Schule ab, die sie selbst leitete. Ihr droht nun eine lange Haftstrafe.

Die Nonne war 28 Jahre lang Rektorin der St. James Catholic School in Torrance, einem Vorort von Los Angeles (Kalifornien). Während der letzten zehn Jahre ihrer Amtszeit, nahm sie die sieben Gebote offenbar nicht mehr allzu genau: Vor Gericht in Los Angelos gestand sie nun, in dieser Zeit rund 835.000 US-Dollar (etwa 685.000 Euro) gestohlen zu haben. Das Geld stammt aus Spenden, Schulbeiträgen und anderen Einnahmequellen des Instituts, berichtet der „Spiegel“.

Nonne zweigt Geld von Schulkonto ab

Die heute 79-Jährige ist seit ihrem 18. Lebensjahr Nonne und legte einst ein Gelübde zum Leben in Armut ab. 1990 übernahm sie die Schulleitung – eine Rolle, in der sie erheblichen Einfluss auf die Finanzen hatte, so der Staatsanwalt in einer Stellungnahme: „Sie kontrollierte die Bankgeschäfte, darunter ein Sparkonto der Schule und ein Konto, von dem die Lebenshaltungskosten der Nonnen gezahlt werden, die in der Grundschule arbeiten.“

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Die Nonne räumte in ihrem Geständnis ein, dass sie das abgezweigte Geld nutzte, um ihren persönlichen Lebensstandard zu finanzieren – dazu gehörten auch „große Schuldenbeträge in Casinos“. Die spielwütige Nonne habe die Bilanzen regelmäßig nachbearbeitet und bei Nachfragen beschwichtigt, um die fehlenden Beträge zu kaschieren.

Schuldspruch Anfang Juli erwartet

Über ihren Anwalt ließ die Glaubensschwester mitteilen, „dass ihr sehr leid tue, was geschehen ist“. Sie kooperiere mit den Behörden und mit dem Erzbistum Los Angeles. In der Stellungnahme heißt es weiter: „Unglücklicherweise hat sie mit fortschreitendem Alter eine mentale Erkrankung entwickelt. Diese hat ihr Urteilsvermögen außer Kraft gesetzt und sie Dinge tun lassen, die sie sonst niemals getan hätte.“

Das Verfahren sorgte in den USA für Aufsehen, der Schuldspruch wird Anfang Juli erwartet. Der Nonne drohen bis zu 40 Jahre Gefängnis. (vd)

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