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Zwei Frauen und ein Kind fahren Achterbahn
  • Achterbahnfahren im Freizeitpark: ein großer, aber auch sehr teurer Spaß
  • Foto: IMAGO/Nedrofly Stock

Freizeitpark, Kino, Konzerte: Warum ist das alles so teuer geworden?

Mal wieder mit der ganzen Familie Achterbahn fahren. Oder mit den besten Freundinnen einen richtig geilen Konzertabend planen, mit ganz viel (Ticket-)Glück vielleicht sogar Taylor Swift? Eine schöne Idee. Dafür fällt der nächste Urlaub dann aber flach. Viele Freizeitaktivitäten sind einfach irre teuer geworden. Und mal ehrlich: Das kann doch nicht nur an der Inflation liegen!

Beispiel Europapark Rust – immerhin Deutschlands größter Freizeitpark. Der erhöht die Preise ab März 2024 um sieben Prozent, dann kostet ein Tagesticket 69,50 Euro – pro Erwachsenem. Und ein Kind (bis elf) kostet happige 59,50. Euro. Ein bunter Tag im Freizeitpark kostet eine vierköpfige Familie also mal locker 260 Euro – und das nur an Eintrittsgeldern. Ach ja, das Parkticket kostet auch nochmal acht Euro. Ein sauteures Vergnügen.

Das Unternehmen nennt die Preissteigerung „moderat“ und erklärt sie mit „massiven Kostensteigerungen in allen Unternehmensbereichen, die durch Inflation, höhere Lohn- und Arbeitskosten, aber auch höhere Energiepreise verursacht werden und weit über 15 Prozent liegen“.

Ticketpreise in Freizeitparks steigen weiter

Der Verband Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen (VDFU) hat eine Idee, wie man die Preise etwas senken könnte: Durch die Auflösung der umsatzsteuerrechtlichen Benachteiligung von Vergnügungsparks in Deutschland. Denn nur hier müssen die den vollen Satz auf ihre Tickets bezahlen, in anderen EU-Ländern ist er ermäßigt. VDFU-Chef Jürgen Gevers: „Und gezahlt wird die Umsatzsteuer vom Endverbraucher.“

Auch Konzerte sind irre teuer geworden. Was treue Fans ja nicht abschreckt: Für Superstars läuft das Geschäft blendend. Im Juli zum Beispiel versuchten drei Millionen Fans, Tickets für die Deutschlandkonzerte von Taylor Swift zu bekommen – für Preise, die bei 150 Euro los- und regulär bis 500 hochgingen. Superstar Taylor spielt im Juli 2024 sieben Konzerte in Gelsenkirchen, München, und sie kommt auch nach Hamburg.

Höhere Kosten bei Konzerten lassen auch Künstler leiden

Warum sind Konzerte so teuer geworden? Der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), Johannes Everke, sagt, es liege an den Produktionskosten. Dazu kämen steigende Künstlerhonorare und Lohnkosten. Die Personalkosten seien nach Corona auch um 40 Prozent gestiegen.

Insgesamt habe man Kostensteigerungen von rund 30 Prozent. Und darunter leiden Künstler, die keine großen Hallen füllen: Die verkaufen einfach nicht mehr genug Tickets, um die Kosten zu decken. „Erfolgsmeldungen auf der einen Seite stehen neben Konzertabsagen und wirtschaftlichen Existenzkämpfen auf der anderen“, so der BDKV.

Auch ein Kinoabend ist kein günstiger Spaß. Wobei die Steigerungen da noch moderat sind: Laut Filmförderungsanstalt stiegen die durchschnittlichen Ticketpreise von 2021 auf 2022 um drei Prozent – von 9,44 auf 9,71 Euro. Und das liegt, wie in so vielen Branchen, an höheren Energie- und Personalkosten.

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