Beutelwolf und Forscher
  • Professor Andrew Pask mit einem konservierten Tasmanischen Tigerbaby in einem Glas und einem Modell des Tieres.
  • Foto: picture alliance/dpa/TIGRR Lab, University of Melbourne.

Forscher: Ausgestorbener Beutelwolf soll im Labor auferstehen!

Vorne Hund, hinten ein bisschen Zebra – und dann hat er auch noch einen Beutel! Der Tasmanische Tiger ist, nein, war wirklich ein sehr besonderes Tier. Der letzte seiner Art starb 1935 in einem australischen Zoo. Forscher glauben jetzt, das traurige Aussterben der Tiere rückgängig machen zu können. Mit Hilfe einer Maus!

Comeback für den Beutelwolf? So wird der Tasmanische Tiger, den es nur in Australien gab, auch genannt. „Vor 15 Jahren war die Idee noch Science-Fiction“, so Andrew Pask von der Universität Melbourne. Die Technologie, mit der das Projekt arbeite, sei damals noch nicht verfügbar gewesen.

Einfach ist die sogenannte De-Extinction, also die „Ent-Aussterbung“ nicht: Vor vier Jahren wurde das Erbgut eines 100 Jahre lang in Alkohol konservierten Tasmanischen Tigers entziffert. Dann der nächste lebende Verwandte des Beutelwolfs identifiziert. Und das ist, genetisch gesehen, die Schmalfußbeutelmaus! „Wir bauen im Wesentlichen unser Maus-Genom in einer lebenden Zelle in einen Beutelwolf-Code um“, sagt Professor Pask.

Eine Maus soll das Beutelwolf-Embryo austragen

Klappt das, könnte dank Klon-Technologie ein Embryo geschaffen werden. Und das trägt die Maus dann aus. Die ist zwar nur elf Zentimeter groß – das macht aber nichts: „Eine der großartigen Eigenschaften von Beuteltieren ist, dass sie winzige Babys zur Welt bringen“, sagt Pask. Tasmanische Tiger sind da nur groß wie ein Reiskorn!

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Das klingt toll – aber klappt das auch? Manche Wissenschaftler zweifeln: „Ich glaube nicht, dass wir nur annähernd über die Technologie verfügen, die ein ausgestorbenes Tier wiedererschaffen kann“, sagte Professor Jeremy Austin vom Australian Centre for Ancient DNA. Mal abgesehen von der Frage, wie sich wohl ein Beutelwolf fühlen würde, der ganz allein auf der Welt ist …

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