In dem Container-Depot in Bangladesch brach am Wochenende ein Großfeuer aus.

In dem Containerdepot in Bangladesch brach am Wochenende ein Großfeuer aus. Foto: picture alliance/dpa/XinHua

Feuer-Inferno im Container-Depot: Dutzende Menschen in Bangladesch gestorben

Plötzlich stehen Container in einem Depot im Osten von Bangladesch in Flammen. Explosionen erschweren die Löscharbeiten. Auch Feuerwehrleute kommen ums Leben. Und die Zahl der Opfer droht noch zu steigen.

Bei einem Großfeuer in einem Containerdepot im Osten von Bangladesch sind vorläufigen Behördenangaben zufolge mindestens 49 Menschen ums Leben gekommen. Zudem hätten mehr als 200 Menschen bei dem offenbar von einer Explosion ausgelösten Brand auf einem Gelände nahe der Hafenstadt Chittagong Brandverletzungen erlitten, sagte der für den Bezirk zuständige Gesundheitschef, Elious Chowdhury, am Sonntagnachmittag.

Es wurde befürchtet, dass sich eine nicht genannte Zahl an Menschen noch auf dem Gelände befinden könnte und von Flammen eingeschlossen sei.

Bangladesch: Explosionen erschwerten Löscharbeiten

Das Feuer war nach Angaben eines Feuerwehrsprechers am späten Samstagabend in dem Depot der Firma BM Inland Container Depot, einem niederländisch-bangladeschischen Gemeinschaftsunternehmen, aus noch unbekannter Ursache ausgebrochen und bis Sonntag noch nicht vollständig gelöscht worden. Explosionen in einigen Containern hätten die Löscharbeiten erschwert, sagte Anisur Rahman, ein Sprecher der Feuerwehr. In einigen Containern stellten Feuerwehrleute demnach Chemikalien wie Wasserstoffperoxid fest. Sie könnten explodiert sein, hieß es.

Ein Freiwilliger sucht am Brandort des Containerdepots nach Verletzten. picture alliance/dpa/XinHua
Ein Freiwilliger sucht am Brandort des Containerdepots nach Verletzten.
Ein Freiwilliger sucht am Brandort nach Verletzten.

Unter den Toten befanden sich auch neun Feuerwehrleute, wie der Chef der Abteilung für Feuer und Zivilschutz, Main Uddin, sagte. Noch nie seien so viele Feuerwehrleute bei einem einzigen Brand ums Leben gekommen. Seinen Worten zufolge wurde ein Spezialteam von Feuerwehrleuten aus der etwa 300 Kilometer entfernten Hauptstadt Dhaka eingeflogen, um die örtliche Feuerwehr zu unterstützen. 250 Militärangehörigen halfen ebenfalls bei den Löscharbeiten und versuchten auch zu verhindern, dass Chemikalien in einen nahe gelegenen Fluss gelangten.

Großbrand in Containerdepot: Viele Tote, Hunderte Verletzte

Über die vorläufige Zahl der Toten und Verletzten gab es je nach Quelle unterschiedliche Berichte. Zudem rechneten Behörden mit einer weiter steigenden Zahl an Opfern: Auf dem Gelände, so wurde befürchtet, könnten Menschen an Orten vom Feuer eingeschlossen sein, zu denen die Feuerwehr zunächst nicht vordringen konnte. Das Depot ist 20 Kilometer von Chittagong – dem größten Hafen des Landes – entfernt, mehr als 4000 Container befanden sich dort sowie Gebäude und Schuppen.

Menschen tragen die Leiche eines Opfers des Feuer-Infernos. picture alliance/dpa/AP
Menschen tragen die Leiche eines Opfers des Feuer-Infernos.
Menschen tragen die Leiche eines Opfers des Feuer-Infernos.

Brände und Industriekatastrophen mit Toten und Verletzten kommen in dem südasiatischen Land häufiger vor. Im Dezember 2021 starben fast 40 Menschen, als in Feuer auf einer Passagierfähre ausbrach. Bei einem Brand in einer Lebensmittelfabrik in Dhaka starben im Juli desselben Jahres 52 Menschen. Internationale Bestürzung löste zudem im April 2013 der Einsturz des Gebäudes „Rana Plaza“ mit Textilfabriken und Geschäften in einem Vorort von Dhaka aus – damals kamen mehr als 1100 Menschen ums Leben. (mik/dpa)

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