Straßenschäden

Überall in Deutschland gibt es kaputte Fernstraßen (Symbolbild). Foto: picture alliance / photothek.de | Florian Gaertner

Fast 25.000 Kilometer: Viele Fernstraßen mit Schäden

kommentar icon
arrow down

In Deutschland rollt die Reisewelle – aber vielerorts holpert es: Ein Drittel der Bundesstraßen und ein Fünftel der Autobahnen bräuchten Ausbesserung. Bei den Schienen sieht es ähnlich aus.

Fast 25.000 Kilometer Fahrbahn auf deutschen Fernstraßen haben nach Regierungsangaben Schäden. Wie das Bundesverkehrsministerium auf eine Frage der Linken mitteilte, waren auf Bundesstraßen zuletzt 33 Prozent der Fahrstreifen-Kilometer reparaturbedürftig – insgesamt 13.600 Kilometer. Auf Autobahnen waren es 11.000 Kilometer oder etwa 19 Prozent. Bei der Bahn standen 17.285 Kilometer Schienen und 1156 Brücken zur Sanierung an. 

Die Daten hat der Linken-Abgeordnete Dietmar Bartsch beim Verkehrsministerium erfragt. Die Antwort des Ministeriums zeigt auch, dass die Zahl der reparaturbedürftigen Schienenkilometer seit 2022 nur wenig abgenommen hat: Damals waren es 17.585, im Jahr 2023 dann 17.636. Das waren jeweils 28 bis 29 Prozent des Schienenbestands. Die Zahl der Eisenbahnbrücken der schlechtesten Zustandskategorie 4 hat sich ebenfalls kaum verändert. 

Sanierungsbedürftig heißt nicht immer völlig kaputt

Auf die Fragen zur Entwicklung des Straßenzustands seit 2022 gab das Ministerium keine detaillierte Antwort. Es verwies nur auf die abgeschlossenen Modernisierungsmaßnahmen an 212 Brücken-Teilbauwerken an Autobahnen im Jahr 2024. Das Ministerium wies darauf hin, dass „sanierungsbedürftig“ bei Straßen eine Spannbreite bedeuten kann: von geringen Maßnahmen an der Fahrbahnoberfläche bis zur „grundhaften Erneuerung“. Die schwarz-rote Bundesregierung hat sich vorgenommen, massiv in Infrastruktur zu investieren und dafür ein milliardenschweres, über Schulden finanziertes Sondervermögen vorgesehen.

Das könnte Sie auch interessieren: Strecke Hamburg-Berlin: Neun Monate Komplett-Sperrung! Alles, was Sie wissen müssen

Bartsch kritisierte den Stand der Dinge. „Unsere Verkehrswege sind vielfach marode, auf tausenden Kilometern“, sagte der Linken-Politiker. „Von rund 4.000 Brücken wurden im letzten Jahr gerade einmal 212 modernisiert. In diesem Schneckentempo brauchen wir fast 20 Jahre – nur für die Brücken.“ Die Infrastruktur sei ein Standortnachteil für Unternehmen und ein Ärgernis für die Bürger. „Die Bundesregierung muss jetzt handeln – Tempo, Tempo und nochmals Tempo“, sagte Bartsch. (dpa/mp)

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test