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Ein Blumenstrauß steht in einem Wohnzimmer, während an der Wand ein Familienfoto hängt.
  • Ein Blumenstrauß mit Grußkarte zum Muttertag (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Annette Riedl

Familienforscher fordert: Benennt den Muttertag um

Blumen, eine Karte, vielleicht sogar ein Geschenk: Zum alljährlichen Muttertag können Töchter und Söhne ihrer Dankbarkeit Ausdruck verleihen. Doch ginge es nach einem Familienforscher, hieße der Ehrentag der Mütter bald anders. Sein Vorschlag findet nicht überall Anklang.

Der Familien- und Bildungsforscher Wassilios Fthenakis spricht sich für eine Umwidmung des Muttertags in einen Elterntag aus. Müttern werde sonst eine Verantwortung zugeschoben, die sie allein nicht wahrnehmen könnten und auch nicht wahrnahmen, sagte Fthenakis der Deutschen Presse-Agentur vor dem Muttertag am 14. Mai.

Forscher: „Der Muttertag ist ein Normierungsinstrument“

Auch der Vatertag könne so umgewidmet werden. „Elterntag als Tag der Liebe, des Miteinanders, des Verständnisses und Respekts.“ Keine Gesellschaft könne ohne Eltern bestehen, sagte Fthenakis. „Wir werden mit einem Modell nicht die ganze Vielfalt abbilden, aber den Geist, der dahintersteckt.“ Vor 100 Jahren gab es den Muttertag erstmals in Deutschland.

Fthenakis betonte, Frauen dürften nicht auf ihre Mutterrolle reduziert werden. „Der Muttertag baut Druck auf Frauen auf, die tagsüber keine Zeit haben, sich um die Kinder zu kümmern.“ Mit dem Muttertag diktiere die Gesellschaft der Frau, wie sie zu sein habe. „Der Muttertag ist ein Normierungsinstrument.“

Unterschiede von Mutter- und Vaterschaft nicht verdecken

Elternforscherin Désirée Waterstradt von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe sagte zu der Idee eines Elterntags: „Eine Zeit lang habe ich auch gedacht, das sei eine gute Idee. Aber die große Gefahr dabei ist heute, dass man sich sehr modern fühlen möchte und deshalb die evolutionären, historischen und aktuellen Unterschiede von Mutterschaft und Vaterschaft schlicht verdeckt.“

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Ein Vater könne sich entscheiden, ob er kooperativ, fürsorglich und kindzentriert sein wolle – und wenn er sich dagegen entscheide, werde es ihm gesellschaftlich auch nicht übel genommen. „Für Mütter ist das völlig anders“, sagte Waterstradt. (mp/dpa)

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