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Halbmast bei der USA-Flagge am Kapitol
  • Nach dem Tod des Polizisten Brian Sicknick nach dem Sturm auf das Kapitol hing die US-Flagge damals auf Halbmast. Bei einer Ehrung verweigerte die Familie des Verstorbenen nun Republikanern den Handschlag. (Archivfoto)
  • Foto: dpa | Lena Klimkeit

Ohrfeige für Republikaner: Polizisten-Familie verweigert Händedruck

Es ist kein leichter Tag für die Partei von Donald Trump: Erst geht nach der Stichwahl der letzte Senatssitz an die Demokraten, dann verweigert die Familie eines verstorbenen Polizisten, der beim Sturm des Kapitols im Einsatz war, bei einer Ehrung den Republikanischen Politikern den Handschlag – eine unmissverständliches Zeichen.

Bei einer Zeremonie zur Erinnerung an die Erstürmung des US-Kapitols im Januar 2021 haben Angehörige des damals gestorbenen Polizisten Brian Sicknick hochrangigen Republikanern den Händedruck verweigert. Mit der Goldmedaille des Kongresses – der höchsten Auszeichnung des US-Parlaments – ehrten die Spitzen von Demokraten und Republikanern am Dienstag in Washington Polizisten, die das Parlament gegen den Angriff eines gewalttätigen Mobs verteidigt hatten. Sicknick, der am Tag nach der Erstürmung gestorben war, erhielt die Auszeichnung posthum.

US-Kongress: Familie von verstorbenem Polizisten verweigern Republikanern den Händedruck

In einem Video des Senders CBS ist zu sehen, wie dessen Mutter, Vater und Bruder auf der Bühne an Mitch McConnell, dem republikanischen Fraktionschef im Senat, und Kevin McCarthy, dem obersten Republikaner in der Kongresskammer, vorbeigehen. Deren ausgestreckte Hände ignorieren sie. Ken Sicknick, der Bruder, begründete dies mit der Haltung der Republikaner zum Kapitol-Angriff. „Sie haben keine Ahnung, was Integrität ist, sie können nicht dafür einstehen, was richtig oder falsch ist“, sagte er dem Sender. Für die Republikaner stehe die Partei an erster Stelle.

Anhänger des bereits abgewählten US-Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar 2021 den Kongresssitz in Washington erstürmt. Dort tagte der Kongress, um den Wahlsieg des Demokraten Joe Biden formal zu bestätigen. Trump hatte seine Anhänger in einer Rede damit aufgestachelt, dass er durch massiven Betrug um den Sieg gebracht worden sei. Fünf Menschen kamen damals ums Leben. Die beispiellose Attacke auf das Herz der US-Demokratie machte Schlagzeilen weltweit.

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Brian Sicknick war mehrere Stunden nach dem Sturm auf das Kapitol zusammengebrochen und am Tag darauf gestorben. Gerichtsmedizinern zufolge erlitt er einen Schlaganfall. Ein Zusammenhang mit den Ereignissen am Kapitol wurde jedoch nicht ausgeschlossen. Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, sagte, die Polizisten hätten durch ihren Mut dafür gesorgt, „dass die Demokratie an diesem dunklen Tag überlebt“. (dpa/mp)

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