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Christian B., der Tatverdächtige im Fall Maddie.
  • Christian B., der Tatverdächtige im Fall Maddie.
  • Foto: imago/Alberto Cattaneo/Fotogramma

Fall Maddie: Verteidiger schmeißen hin – Hamburger Star-Anwalt übernimmt

Kiel –

Sie sollten Christian B. verteidigen, doch nun haben die Verteidiger des Tatverdächtigen im Fall Maddie ihr Mandat niedergelegt. Eine Begründung wollten Jan-Christian Hochmann und David Volke allerdings nicht nennen. Der 43-Jährige, der im Kieler Gefängnis einsitzt, wird nun vom  Hamburger Anwalt Johann Schwenn  und seinem Kieler Kollegen  Friedrich Fülscher vertreten. 

Fülscher sagte RTL/n-tv, sein Mandant möchte „momentan keine Angaben zur Sache“ machen. „Wir bitten um Verständnis, dass wir als Verteidiger auch keine Angaben machen.“ Schwenn bestätigte der Deutschen Presseagentur das gemeinsame Mandat mit dem Kollegen Fülscher.

Neuer Anwalt hat bereits Jörg Kachelmann vertreten

„Nach Akteneinsicht sehen wir weiter“, sagte er. Schwenn hat bereits Erfahrung mit öffentlichkeitswirksamen Prozessen: So erkämpfte er unter anderem einen Freispruch für den der Vergewaltigung bezichtigten Wetter-Moderators Jörg Kachelmann.

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Die beiden bisherigen Anwälte waren nach eigenen Angaben in der vergangenen Woche von dem 43-Jährigen  mit der Verteidigung beauftragt worden. Der mehrfach wegen Sexualstraftaten auch an Kindern vorbestrafte Christian B. sitzt derzeit in Kiel eine Haftstrafe in einem anderen Fall ab.

Gestern wurde bekannt, dass er mittlerweile in einen anderen Trakt des Gefängnisses verlegt werden musste – zu seinem eigenen Schutz. Er dürfe auch nur einzeln und in Begleitung von Wachpersonal aus der Zelle, sagte Schleswig-Holsteins Justizminister Claus Christian Claussen. So wolle man verhindern, dass Christian B. möglicherweise von Mitgefangenen attackiert wird.

Fall Maddie: Verdächtiger in anderen Gefängnistrakt verlegt

B. steht im Verdacht, am 3. Mai 2007 die kleine Madeleine „Maddie“ McCann kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus einer Ferienanlage in Portugal entführt zu haben. Die Ermittler in Deutschland sind überzeugt, dass das Kind tot ist. Die britische Polizei geht hingegen auch nach 13 Jahren weiter von einem Vermisstenfall aus. Bis heute ist Maddie verschwunden.

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Der Zeugenaufruf am 3. Juni in der TV-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ nährte Hoffnungen, den Fall doch noch lösen zu können. Die Ermittler vermuten, der Verdächtige habe das Kind entführt und umgebracht. Einen Haftbefehl oder eine Anklage gibt es aber noch nicht.

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