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Reichelt sitzt im Anzug auf einer Couch
  • Ex-„Bild“-Chef Julian Reichelt (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/APA | Tobias Steinmaurer

Fall Julian Reichelt: Ex-„Bild“-Mitarbeiterin verklagt Springer-Verlag

Seit Oktober vergangenen Jahres ist Julian Reichelt (42) nicht mehr Chefredakteur der „Bild“-Zeitung. Hintergrund waren Vorwürfe des Fehlverhaltens gegenüber mehreren Mitarbeiterinnen. Nun hat eine Ex-Mitarbeiterin Klage eingereicht – aber nicht in Deutschland.

Die ehemalige „Bild“-Journalistin klagt vor einem kalifornischen Gericht gegen das Medium sowie gegen eine Tochterfirma des Axel-Springer-Verlags, wie „Spiegel“, „Zeit“ und „Medieninsider“ berichten.

Demnach werden elf Vorwürfe in der Klage aufgelistet. Es gehe darin unter anderem um den Vorwurf der sexuellen Belästigung, Beihilfe zur Belästigung sowie unfaire Entlohnung.

Ex-„Bild“-Mitarbeiterin zieht gegen Verlag vor Gericht

Geklagt hat eine ehemalige Mitarbeiterin, die als Praktikantin zur „Bild“ kam und eine sexuelle Beziehung zu Reichelt gehabt haben soll. Sie gehört zu den Frauen, die 2021 im Rahmen einen Compliance-Untersuchung von ihren Erfahrungen mit dem Chefredakteur berichtet hatte. Julian Reichelt hat alle Vorwürfe stets zurückgewiesen, er sprach von einer „Schmutzkampagne“. Die ehemalige Mitarbeiterin klagt in den USA, weil sie heute und während ihrer Arbeit für „Bild“ dort tätig war. Ein erster Gerichttermin ist laut „Medieninsider“ für Mitte Dezember angesetzt.

Dieser juristische Ärger in Amerika ist für den Axel-Springer-Verlag heikel. In den USA ist der Verlag ebenfalls tätig, erst im vergangenen Jahr kaufte er dort das US-Medium „Politico“ für geschätzte eine Milliarde Dollar. In den USA gelten strengere Regeln für den Umgang zwischen Vorgesetzen und Mitarbeitern, Klagen münden nicht selten in hohen Schadensersatzforderungen. Gegenüber der „Zeit“ sagte der Springer-Verlag, dass man die Klage prüfen und und zu gegebenem Zeitpunkt dazu Stellung nehmen werde.

Der geschasste Ex-„Bild“-Chef hat seit Anfang Juli eine Show auf YouTube namens „Achtung, Reichelt“ mit inzwischen mehr als 119.000 Abonnenten. (mp)

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