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Eine Frau schmiert ein Butterbrot
  • Derzeit sinken die Lebensmittelpreise wieder, bei Butter gar um 70 Cent pro Packung im Vergleich zu den Vormonaten.
  • Foto: imago/Panthermedia

Erst teuer, jetzt günstiger: Woran liegt das Auf und Ab beim Butterpreis?

Wer Butter mag, der will sie sich nicht vom Brot nehmen lassen. Bei der Preisentwicklung in den letzten Monaten fühlten sich Supermarktkunden allerdings geradezu angeschmiert: bis zu 2,29 Euro für 250 Gramm? Jetzt die Kehrtwende: Plötzlich ist das streichfähige Molkereierzeugnis wieder günstiger, der Preis sank in den letzten Wochen um bis zu 70 Cent. Woran liegt das?

Krieg, Inflation: Die Gründe für Preissteigerungen in allen Bereichen, und vor allem bei Lebensmitteln, sind durchaus bekannt. Was verwundert, sind die Schwankungen – wie jetzt bei der Butter. Im Herbst ging der Preis steil rauf, kürzlich steil wieder runter – mittlerweile kostet ein Päckchen Butter von Eigenmarken in Discountern etwa 1,59 Euro.

„Durch die deutliche Preissenkung bei einem Artikel des täglichen Bedarfs schaffen wir eine spürbare Entlastung für unsere Kund:innen“, erklärt Aldi offiziell. Klar. Aber warum war der Preis dann vorher so hoch?

Haben Lebensmittelkonzerne die Krise ausgenutzt?

Haben Lebensmittelkonzerne womöglich die Krise genutzt, um Gewinne zu maximieren? Nikos Förster ist beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen für die Bereiche Ökonomie und Markt zuständig. Eine solche Ausnahmesituation auf dem Markt habe er noch nicht erlebt, sagt er der „Tagesschau“: „Unfassbare 70 Cent Preisunterschied zwischen September und heute!“

Als Erklärung vermutet er folgendes: Anfang des Jahres verhandeln Hersteller und Einzelhandel die Preise neu. „Dabei hatte die Milchbranche ein Problem: Weil der Preis im vergangenen Jahr so hoch war, haben die Bauern viel produziert.“ Das bedeute volle Lager, so Förster zur „Tagesschau“.

Und weiter: „Das haben die Lebensmittelmärkte zum Anlass genommen, um Druck auszuüben. Die haben gesagt, okay, wir haben keine Knappheit an den Märkten, dadurch haben wir – was den Preis anbelangt – wieder mehr Spielraum nach unten.“ Allerdings vermutet der Experte, dass der Lebensmitteleinzelhandel die Krise genutzt hat, um bei den Preisen „eine Schippe draufzulegen“.

Experte zieht Vergleich zum Spritpreis

Förster zieht den Vergleich zum Sprit: „Wenn man das mal ins Verhältnis setzt, dann stellt man fest, dass die Preissteigerungen an den Tankstellen nicht gerechtfertigt waren, und ich möchte das jetzt nicht ganz ausschließen, dass das im Lebensmitteleinzelhandel auch an der einen oder anderen Stelle passiert ist.“

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Die Butter ist billiger – gibt‘s jetzt Hoffnung, dass es bei anderen Produkten auch endlich zu Preissenkungen kommt? Laut Statistischem Bundesamt haben sich 2022 die Preise in der Lebensmittelbranche gegenüber dem Vorjahr um 7,9 Prozent erhöht. Und wirklich Hoffnung, dass es dieses Jahr insgesamt wieder günstiger wird, haben Experten kaum. Aber: Zumindest Sahne, Joghurt und Quark werden wohl zeitnah billiger, so Förster.

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